Auch dort gehe man inzwischen davon aus, dass in die Doktorarbeit neben den vier bekannten Expertisen zwei weitere Ausarbeitungen des Wissenschaftlichen Dienstes zumindest teilweise von Guttenberg verwendet wurden, berichtet die Zeitung weiter.

Die öffentliche Verwendung der Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes müssen sich Abgeordnete genehmigen lassen. Guttenberg hatte am Mittwoch im Parlament erklärt, ob eine Genehmigung zur Weiterveröffentlichung eingeholt worden sei, lasse sich nicht mehr nachvollziehen.

Umfrage: 79 Prozent kritisieren Guttenbergs Krisenmanagement bei Plagiatsaffäre

Guttenberg scheint die Plagiatsaffäre vorerst überstanden zu haben – Kritik üben die Bürger aber dennoch an seinem persönlichen Krisenmanagement. In einer Emnid-Umfrage für den Nachrichtensender N24 sagen 79 Prozent der Befragten, der Verteidigungsminister hätte sofort zu Beginn der Affäre das ganze Ausmaß seiner Verfehlungen zugeben sollen.

Nur 15 Prozent halten die scheibchenweise Offenbarung der Wahrheit für eine gute Idee. Insgesamt habe Guttenberg die Affäre aber ganz gut gemeistert, sagen 47 Prozent der Befragten. 44 Prozent finden die Art der Krisenbewältigung schlecht. Die Opposition sei unfair mit dem Minister umgegangen, monieren 47 Prozent der Bürger. 41 Prozent bescheinigen der Opposition dagegen einen fairen Umgang mit dem Minister.

Das Vertrauen der Bürger in die fachlichen Kompetenzen des Verteidigungsministers hat durch die Affäre offenbar nicht gelitten. So sagen 73 Prozent der Befragten, Guttenberg leiste gute Arbeit als Minister, nur 17 Prozent sind mit seiner Ministertätigkeit unzufrieden. Diese Werte haben sich im Vergleich zum Vormonat kaum verschlechtert: Im Januar waren 75 Prozent der Deutschen mit Guttenbergs Arbeit zufrieden. Unzufrieden waren damals mit 20 Prozent sogar mehr Befragte als jetzt.

[dts]