Der Grandseigneur des kölschen Fasteleer: Ludwig Sebus. Foto: Bopp

Köln | Am Hänneschen-Theater gehörte sie 40 Jahre lang als „Marizebell“ zum Inventar. 2005 bekam sie als erste Frau die Willy Millowitsch-Medaille.

Nun trauert Köln um ein Original: Denn Grete Zimmermann ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Für report-k erinnert Ludwig Sebus (96) an die legendäre Bühnenkünstlerin, die in vielen Jahrzehnten die Kölner unterhielt.

„Ich habe sie vor 70 Jahren kennengelernt, sie stand mit ihrem Bruder Hans als Geschwister auf der Bühne“, erinnert sich der Grandseigneur des Kölschen Fasteleer, „ähnlich wie Hans Süper später war sie im Duett mit ihrem Bruder die dominierende Gestalt. Er war an der Gitarre, aber die Grete hat mit ihren funkelnden Augen und ihrem Temperament alles gestaltet. Sie hat das Publikum beherrscht.“

SIE war eine Mischung aus Trude Herr und Lotti Krekel

Ludwig Sebus über Grete Zimmermann

Welchen Stellenwert hatte Grete Zimmermann? Sebus findet: „Ich kenn sie auch als Liedermacherin. Ihr Lieblingslied war „Mi Kölle dräht en Peelekett“. Sie hat viele Lieder geschrieben, und war eine Mischung aus Trude Herr und Lotti Krekel. Ich kann mich an die ersten Auftritte in der Flora erinnern.“

Grete Zimmermann wirkte auch als Liedermacherin, hier das Cover ihrer CD „Mir welle Tore sinn“.

Bis zu ihrem Tod hatten die Beiden Kontakt.

Sebus traurig: „Ich hatte vor 14 Tagen noch mal mit Grete telefoniert, bevor sie ins Hospiz kam. Da ging es ihr schon nicht gut. Wir hatten gedacht, dass ich sie nochmal animieren könnte, für den Film „Das alte Köln“ einen Kommentar abzuliefern.“

Auch in den sozialen Netzwerken ist die Trauer um Zimmermann groß. Viele Kollegen und Weggefährten von einst kondolierten.