Burkhard Lehmann hat es schon weit gebracht. Und er möchte noch weiterkommen. Der 46-Jährige ist Heizungsinstallateur, beendete nach neun Schuljahren die Hauptschule, machte dann eine Lehre. Nachdem er viele Jahre berufstätig war, ließ er sich zum Betriebswirt des Handwerks an der Handwerkskammer (HWK) weiterbilden. Im vergangenen Mai begann er schließlich den Bachelor-Studiengang  „Handwerksmanagement“, den die Handwerkskammer in Kooperation mit der privaten Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld anbietet. Für das dreijährige Studium, das er neben seinem Beruf fortführt, zahlt er insgesamt 10.000 Euro. „Ich sehe das Studium als Alterssicherung. Vielleicht kann ich später in einer leitenden Funktion in einem anderen Unternehmen arbeiten, wenn ich meiner jetzigen Arbeit nicht mehr nachgehen kann“, sagt Lehmann. Der Handwerker kann deshalb studieren, weil vor einiger Zeit die Durchlässigkeit von beruflicher und akademischer Bildung gelockert wurde.

Großes Interesse an Weiterbildung als Marketing-Instrument
Das Bachelorstudium ist eines der Themen, den die Handwerkskammer bei ihrer „Nacht der Weiterbildung“ am 6.März vorstellen wird. Von 17 bis 22 Uhr können sich auch Handwerker im HWK-Fortbildungszentrum beispielsweise über die Meistervorbereitung für Frisöre, über die Fortbildung zum Solarkaufmann informieren oder an verschiedenen Workshops wie zum Siebdruck oder CAD teilnehmen. “2007 war ein gutes Jahr für uns. Wir hatten insgesamt über 3.000 Teilnehmer an Meister-Fortbildungen“, resümiert Peter Panzer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. So gab es im vergangenen Jahr 1.064 Prüfungskandidaten. Im Vergleich zu 2006 waren es 2,1 Prozent mehr Abschlüsse. Positiv sei auch, weil die Steigerung sich gegen den Bundestrend richte, der gegenläufig sei. Das gelte auch für Berufe, in denen kein Meisterabschluss mehr erforderlich ist. „Besonders Raumausstatter, Parkettleger und Goldschmiede besinnen sich darauf zurück und nutzen ihn für ihr Marketing“, erklärt Panzer. Dabei seien auch die Beratungen für den „NRW-Bildungsscheck“ rege genutzt worden. Mit ihm können die Kosten für einen Lehrgang teilweise gedeckt werden. „2.064 waren es im vorigen Jahr. Das sind 48 Prozent mehr als 2006“, sagt Panzer.

Profis unterstützen Unternehmerfrauen
Fortbildungen bietet auch der Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH). Er kümmert sich um die Ehefrauen, die im Betrieb ihres Mannes arbeiten. Die 47 Mitgliederinnen des Arbeitskreises sind häufig für die kaufmännische Seite des Unternehmens verantwortlich, obwohl sie aus fachfremden Branchen kommen. Bei einem Empfang am Internationalen Frauentag, der am 8. März ist, stellt der UFH seine Arbeit vor. Das Angebot beinhaltet etwa Informationsveranstaltungen von Rechtsanwälten oder Finanzexperten für Mahnverfahren, Tipps für rechtliche und finanzielle Aspekte nach einer Trennung oder eine Fortbildung zur Digitalen Betriebsführung. Interessierte Frauen können sich für den Empfang per E-mail bei Ute Smania unter
smania@hwk-koeln.de oder unter 0221/ 20 22 250 oder per Fax unter 0221/ 20 22 370 anmelden.

Nacht der Weiterbildung
06. März 2008
17 bis 22 Uhr
Fortbildungszentrum
Köhlstraße 8 (Ossendorf)
50827 Köln

Empfang der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH)
08. März 2008
10 Uhr
Handwerkskammer zu Köln
Heumarkt 12
50667 Köln

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung