Bei der Handwerkskammer zu Köln waren am Jahresende 2008 exakt 15.195 Auszubildende registriert, das sind 3,8 Prozent mehr als am Jahresbeginn 2008. Der Anteil der jungen Frauen ist weiterhin leicht gestiegen, von 23,2 auf 23,7 Prozent; im Jahr 2000 machte die Mädchenquote bei den Ausbildungsverhältnissen noch 21,4 Prozent aus. Allerdings ist der Anteil der ausländischen Jugendlichen erneut gesunken, von 7,5 auf 7,3 Prozent (im Jahr 2000: 10,6 Prozent). „Um mehr Jugendliche aus Zuwanderungsfamilien für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen, hat die Handwerkskammer einen Aktionsplan entwickelt, mit der Umsetzung werden wir 2009 beginnen“, gab Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, bekannt.

Den guten Wert von 2007 nicht ganz erreicht
Am Jahresende gab es in den Handwerksunternehmen der Region Köln-Bonn 5.546 neue Auszubildende, die ihre Ausbildung im Laufe von 2008 begonnen hatten. Das entspricht weitestgehend dem Vorjahreswert. 2007 begannen 5.551 Mädchen und Jungen ihr Lehrverhältnis. Im Jahr 2007 war bei der Zahl der neu eingegangenen Ausbildungsverhältnisse eine Steigerung von fast zehn Prozent erreicht worden. „Daher lag die Messlatte für 2008 sehr hoch“, erläuterte Weltrich. Dass das Niveau des Jahres 2007 auch 2008 gehalten werden konnte, sei ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Zudem sei die Zahl der Ausbildungsbetriebe, wenn auch nur sehr geringfügig, von 5.887 auf 5.907 gestiegen.

Appell: 2009 weiter ausbilden
Weltrich appellierte an die Unternehmen, auch im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009 in den Ausbildungsanstrengungen nicht nachzulassen, da ansonsten dem Handwerk in der Zukunft die notwendigen Fachkräfte fehlen würden. Die Chancen seien gut, qualifizierte Jugendliche für das Handwerk zu gewinnen, weil anders als in der Industrie die Beschäftigungslage im Handwerk weitgehend stabil sei. Die Handwerkskammer weist aber auch darauf hin, dass das Handwerk seine hohen Ausbildungsleistungen nur dann aufrecht erhalten kann, wenn in den beschäftigungsintensiven Bau- und Ausbauhandwerken die Auftragslage nicht einbricht. Daher „hat das Konjunkturpaket II der Bundesregierung mit den kommunalen Infrastrukturinvestitionen hohe Bedeutung für das Handwerk. Die Kommunen in unserer Region müssen die Vergabegrenzen zügig auf eine Million Euro für beschränkte Ausschreibungen anheben und kleinteilige Fachlosvergaben vorsehen“, forderte Weltrich.

Stadt Köln verzeichnet Zuwachs an Ausbildungsverhältnissen
Besonders erfreulich war im vergangenen Jahr die Entwicklung am Lehrstellenmarkt in der Stadt Köln: 2008 wurden 8,6 Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen als 2007. Die Gesamtzahl der Kölner Handwerkslehrlinge ist im letzten Jahr um 6,8 Prozent auf 4.783 gestiegen. Mit einem Plus von 6,5 Prozent hat sich ebenfalls im Rhein-Erft-Kreis die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse des Handwerks spürbar erhöht (2.178 Lehrlinge am Jahresende 2008). Für Leverkusen weist die Ausbildungsstatistik einen Rückgang von 3,9 Prozent aus, für Bonn einen Rückgang von 0,8 Prozent, der allerdings vom guten Ergebnis des Handwerks im Rhein-Sieg-Kreis überkompensiert wurde. Denn im Rhein-Sieg-Kreis bilden die Handwerksunternehmen derzeit 2.922 Lehrlinge aus, das ist ein Plus von 3,7 Prozent. Auch in den beiden bergischen Kreisen ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse gestiegen, allerdings liegt hier die Zuwachsrate etwas unter dem Kammerdurchschnitt. So ist im Rheinisch-Bergischen Kreis die Zahl der Handwerkslehrlinge um 1,6 Prozent auf 1.437 gestiegen, im Oberbergischen Kreis um zwei Prozent auf 1.672.

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