Köln | ots | Auf der diesjährigen Hauptversammlung des Spezialchemie-Konzerns LANXESS hatte Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert gute Nachrichten für die Aktionärinnen und Aktionäre: „Das Jahr des Wachstums, das wir Ihnen für 2021 versprochen hatten, das haben wir auch abgeliefert.“
Der Konzernumsatz von LANXESS lag 2021 mit 7,557 Milliarden Euro um 23,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 6,104 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 17,2 Prozent auf 1,010 Milliarden Euro nach 862 Millionen Euro im Vorjahr.
„Insgesamt zeigen die Zahlen eines klar: Unsere Arbeit hat Früchte getragen. Und an diesem Erfolg wollen wir Sie natürlich gerne teilhaben lassen“, sagte Zachert. Der Hauptversammlung schlugen Vorstand und Aufsichtsrat eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie vor – die höchste in der Unternehmensgeschichte. Insgesamt wird LANXESS rund 91 Millionen Euro auszahlen.
LANXESS hat drei erfolgreiche Zukäufe getätigt
Geprägt war das Jahr 2021 auch von drei erfolgreichen Zukäufen. Mit den Akquisitionen der Unternehmen Emerald Kalama Chemical, Theseo und Intace stärkte LANXESS sein jüngstes Segment Consumer Protection. „Wir blicken ungemein optimistisch auf das Potenzial dieses Segments mit seinen verbrauchernahen Schutzprodukten“, fasste Zachert zusammen. „Und deshalb haben wir in der zweiten Jahreshälfte 2021 noch einmal all unsere Kräfte und Energien gebündelt und eine vierte Übernahme auf den Weg gebracht.“
Mit der Akquisition des Geschäftsbereichs Microbial Control des US-amerikanischen Konzerns International Flavors & Fragrances hat LANXESS im August 2021 die bis heute zweitgrößte Transaktion in seiner Geschichte angestoßen. Sie soll im dritten Quartal 2022 vollzogen werden.
LANXESS sieht zuversichtlich in die Zukunft
Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert nach einem starken ersten Quartal zuversichtlich: „Das LANXESS, das ich Ihnen heute präsentiert habe, ist ein robustes, vielseitiges, der Zukunft zugewandtes Unternehmen, das in zahlreichen Märkten starke Positionen einnimmt. Wir sind deshalb auch trotz möglicher weiterer Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen mit Selbstbewusstsein und Optimismus in das Geschäftsjahr 2022 gestartet.“
Der Konzernumsatz erreichte im ersten Quartal 2,432 Milliarden Euro und lag damit 43,7 Prozent über dem Vorjahreswert von 1,693 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg deutlich um 32,2 Prozent auf 320 Millionen Euro, nach 242 Millionen Euro im Vorjahr.
Für das zweite Quartal erwartet LANXESS ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 280 und 350 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen 277 Millionen Euro erwirtschaftet.
LANXESS: Sorge um deutschen Industriestandort
Angesichts der aktuellen Herausforderungen durch geopolitische Unwägbarkeiten, verlieh Zachert seiner Sorge um die deutschen Industriestandorte Ausdruck: „Wir können unsere Augen nicht vor dem stetig wachsenden Druck von außen verschließen. Sollte die Verteuerung von Energie anhalten, wird sie den Industriestandort Deutschland und seine Unternehmen noch stärker bedrohen, als es bereits heute der Fall ist. Ich halte es für absolut richtig, so schnell wie möglich die deutsche Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu beenden. Dieser Wunsch darf aber nicht zu Kurzschlusshandlungen führen, die unseren eigenen Industriestandort schwächen.“
Zachert sprach sich für kurzfristige Entlastungen durch die Senkung von Steuern, Abgaben und anderen staatlich beeinflussbaren Preisbestandteilen aus und appellierte noch einmal an die Politik: „Die Herausforderungen sind groß. Handeln Sie schnell, handeln Sie beherzt! Handeln Sie jetzt, die Zeit drängt!“
Nach den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen setzt Matthias Zachert auf eine schnelle Regierungsbildung: „Ich hoffe, dass wir zügig eine neue Regierung bekommen. Eine stabile Regierung, in der die Partner gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Eine Regierung mit einem Bewusstsein für die Bedeutung der Industrie in unserem Land – und für die Herausforderungen, vor denen wir im weltweiten Vergleich stehen.“ Ganz oben auf der Agenda der neuen Landesregierung sieht Zachert neben wettbewerbsfähigen Energiepreisen den Ausbau von Strom aus nachhaltigen Quellen, schnellere Genehmigungsverfahren und eine bessere Infrastruktur.