"Kein Grund zur Freude", kommentierte heute der Haus- und Grundbesitzerverein die Meldung der Stadt, dass sich die Bauanträge 2010m im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hätten. "Der Anstieg um 50 Prozent relativiert sich schnell, wenn man bedenkt, von welchem Niveau wir kommen. Auch die Gründe liegen nicht in der Wohnungspolitik der Stadt, sondern eher der Finanzmarktkrise und der damit verbundenen Renaissance des ‚Betongolds" geschuldet", sagte Thomas Tewes, Hauptgeschäftsführer des Vereins.

So habe die Studie des IW Köln im vergangenen Jahr festgestellt, dass in Köln jährlich 3.000 bis 4.000 Wohnungen in den Jahren 2011 bis 2015 fertig gestellt werden müssten. "Wenn man diese Ziele sieht, dann bedarf es noch gehöriger Anstrengungen. In den vergangenen Jahren war überhaupt nicht daran zu denken, den Bedarf auch nur einigermaßen erfüllen zu können", erklärte Tewes. Der mangelnde Wohnungsbau mache sich vor allem bei den Preisen bemerkbar. "Bei Eigentumswohnungen werden heute Preise gezahlt, die vor fünf Jahren noch undenkbar waren. 4.000 Euro für den Quadratmeter in Sülz für eine Wohnung ohne Besonderheiten ist heute nichts Außergewöhnliches. Auch die Mieten ziehen weiter an", so Tewes weiter. "Die Stadt muss sich überlegen, ob sie beim Bauland einmalig etwas weniger Erlös erzielt oder langfristig für die Mietzahlungen von Wohnungssuchenden aufkommen muss", sagte Tewes.

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