Das Symbolbild zeigt Verdi-Flaggen.

Köln | Am heutigen Montag, 21. August, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) NRW die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben zu Streiks aufgerufen. Somit will Verdi NRW den Druck auf die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen für existenzsichernde Einkommen im Handel erhöhen. Bislang boten die Arbeitgeber in den Verhandlungen lediglich Reallohnverluste.

„Obwohl die Tarifverträge bereits Ende April ausgelaufen sind, haben die Arbeitgeber bis heute keine Angebote vorgelegt, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Die Arbeitgeber haben daher die Chance verpasst, den Beschäftigten zu zeigen, dass sie ihre Nöte ernst nehmen. Deshalb bekommen sie jetzt die Antwort aus den Betrieben.“ erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel und den Groß- und Außenhandel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer.

In Köln sind die Beschäftigten der folgenden Betriebe im Handel zum Warnstreik aufgerufen:

Im Einzelhandel:

  • H&M Köln, Hohe Straße
  • H&M Köln, Mailänderpassage
  • Primark Köln, Neumarkt
  • Zara Köln, Schildergasse
  • Zara Köln, Aachenerstraße
  • Sportcheck, Köln Schildergasse
  • Ikea Köln Godorf
  • Ikea Köln, Butzweilerstraße
  • Kaufland, Köln, Kalker Hauptstraße

Zudem sind in anderen Städten die Beschäftigten der Betriebe – H&M Bonn, Am Fronhof, H&M Aachen, Adalbertstr., Kaufland Pulheim, Kaufland Bergisch Gladbach, Kaufland Würselen, Kaufland Jülich, Kaufland Aachen, Breslauerstr., Edeka Leverkusen, Pommernstr., Edeka Center Wachtberg, Rewe Markt Niederzier – ebenfalls zum Streik aufgerufen.

Im Groß- und Außenhandel:

  • Rewe Zentral Lager Köln, Robert-Bosch-Straße
  • Phoenix Pharmahandel Köln
  • Alliance Healthcare Köln
  • Selgros Cash & Carry, Köln
  • Handelshof Köln, Rolshoverstraße

Die Beschäftigten vom Edeka Lager Meckenheim, Lekkerland Kerpen und Metro Würselen rief Verdi ebenfalls zum Warnstreik auf.

Das bieten die Arbeitgeber

Die Arbeitgeber im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel bieten bislang für das Jahr 2023 zwischen 5,1 und 5,3 Prozent Entgelterhöhung. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien wollen die Arbeitgeber auf dieses Angebot anrechnen können. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 Prozent. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.

Das fordert Verdi

Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Im Einzelhandel werden die Tarifverhandlungen am 25. August fortgesetzt.

Im Groß- und Außenhandel NRW fordert Verdi eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Im Groß- und Außenhandel werden die Tarifverhandlungen am 4. September fortgesetzt.

rs