Die Opernbaustelle im Jahr 2016 mit Blick von der Bühne in den Zuschauerraum des Kölner Opernhauses mit Baustromkasten

Köln | ag | Bringen wir es auf den Punkt: Termin erneut gerissen, trotz aller Beteuerungen und ein Anstieg der Baukosten um 30 Millionen Euro. Die Bühnen Köln Sanierung mutiert immer mehr zum Schrecken ohne Ende. Jetzt muss der Rat ein höheres Budget freigeben.

Der Kölner Rat beschloss für die Sanierung der Bühnen Köln ein Budget von zuletzt 672,2 Millionen Euro. Jetzt werden sich nach der neuesten Prognose der Bühnen Köln Sanierung die Kosten auf 702,2 Millionen Euro belaufen. Also um 30 Millionen Euro teurer wird die Sanierung der Bühnen. Die Gründe sind schnell genannt: Insolvenzen von Dienstleistern, höhere Kosten durch längere Herstellungszeiten und Preissteigerungen. Bernd Streitberger, der Technische Betriebsleiter beteuert, dass sein Team nach Möglichkeiten gesucht habe, Einsparungen vorzunehmen.

„Da der Baubetrieb sich aber nun in voller Mannschaftsstärke um mehr als drei Monate verlängert, und entsprechende Kosten verursacht, wird eine Vorlage zur Budgetanpassung an den Rat der Stadt Köln leider unumgänglich sein“, muss Streitberger zugeben. Also muss die Ratspolitik noch einmal ran.

Die Hiobsbotschaften sind damit aber noch nicht in Gänze benannt. Zudem hat das Unternehmen, das bis 2015 die Planung und Objektüberwachung der Haustechnik verantwortete Insolvenz angemeldet. Das teilt die Bühnensanierung mit. Bei der Bühnen Köln Sanierung gibt man sich dennoch zuversichtlich und teilt mit: Das zur Feststellung der Schäden angestrengte gutachterliche Beweisverfahren werde durch diese Insolvenz nicht tangiert. Auch gelte weiterhin die Projekthaftpflichtversicherung. „Wir werden die Schadensfälle im Rahmen unseres Gegenforderungsmanagements weiterverfolgen und gegenüber der Versicherung geltend machen“, so Streitberger.

Die Bühnensanierer halten weiter an ihrem verschobenen Termin für die Fertigstellung am 28. Juni 2024 fest. Bei kritischen Themen finde aktuell eine Kontrolle morgens und abends statt. Dennoch scheint auch im November der Baufortschritt nicht so zu sein, wie sich die Bühnensanierer dies vorstellten. Das Projekt müsse an Geschwindigkeit zulegen, so Streitberger, der öffentlich die beteiligten Unternehmen auffordert sich besser zu verzahnen.