Anlässlich der heute vom Statistischen Landesamt IT.NRW vorgestellten vorläufigen Studierendenzahlen sagte NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze: „Die Hochschulen des Landes verzeichnen in diesem Wintersemester Rekordeinschreibungen. Obwohl aufgrund der bundesweiten Prognosen für den sogenannten Hochschulpakt zwischen Bund und Ländern ein so gewaltiger Ansturm nicht erwartet werden konnte, sind die Hochschulen mehrheitlich gut gewappnet. Das ist vor allem der vorausschauenden Planung und dem Engagement aller Beteiligten an den Hochschulen im Land zu verdanken. Die Hochschulen haben im Vorfeld mehr Personal, mehr Räume und eine leistungsstärkere Infrastruktur eingeplant.“

Die heute vorgestellten Studienanfängerzahlen liegen nochmals um rund 3.000 Personen höher als die Schätzdaten der Hochschulen zu Beginn des Wintersemesters. Damit liegen die Studienanfängerzahlen in Nordrhein-Westfalen im Studienjahr 2011 mit rund 119.000 Studienanfängern deutlich über den Prognosen der Kultusministerkonferenz und der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, die dem Hochschulpakt zugrunde liegen. Diese waren von knapp 100.000 Erstsemestern im Studienjahr 2011 ausgegangen.

Hochschulpakt auf Master-Bereich ausweiten
„Für jede einzelne bei der Prognose nicht kalkulierte Studienanfängerin und für jeden einzelnen nicht kalkulierten Studienanfänger fehlen insgesamt 20.000 Euro, um ihr oder ihm ein gutes Studium zu ermöglichen. Deshalb fordere ich einen Hochschulpakt plus für mehr Studienanfängerplätze und die Ausweitung der Master-Kapazitäten“, sagte Schulze. Die jüngsten Zahlen unterstrichen insofern die Notwendigkeit einer Ausweitung des zwischen Bund und Ländern vereinbarten Hochschulpakts: „Die Deckelung des Hochschulpakts muss aufgehoben werden. Wenn mehr Studierende als von Bund und Ländern prognostiziert an die Hochschulen kommen, ist es nur logisch, die zwischen dem Bund und den Ländern getroffene Vereinbarung an die Realität anzupassen“, sagte Schulze. Zugleich erneuerte sie ihre Forderung nach einer Ausweitung des Hochschulpakts auf den Master-Bereich, da auch die Master-Kapazitäten den Anforderungen angepasst werden müssten.

Zahlen für Kölner Hochschulen
Die Universität zu Köln verzeichnet eine Studienanfängerzahl im Wintersemester 2011/12 von 5.941. Die Gesamtanzahl der Studierenden liegt bei 44.656. Die FH Köln hat gegenüber vergangenem WS 934 zusätzliche Studienanfänger in diesem WS begrüßt: damit liegt die Zahl der Studienanfänger bei 4.410, die Gesamtzahl der Studierenden beläuft sich auf 19.734. Die Kölner Hochschule für Musik hat ihre Studienanfängerzahl um 6 Neuankömmlinge erhöht und bietet in diesem Semester Platz für insgesamt 1580 Studierende – das sind 124 mehr, als im vergangenen WS. Die Kunsthochschule für Medien Köln kommt in diesem WS mit einer Steigerung um 12 Studienanfänger auf eine Studienanfängerzahl von 51. Die Gesamtanzahl der Studierenden beläuft sich in diesem WS auf 328 – im vergangenen Wintersemester waren es 364 Studierende.

515.800 Studienanfänger in Deutschland
Zu den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Studienanfängerzahlen erklärt der Hochschulpolitische Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion Martin Neumann: "Mit mehr als 515.800 Studienanfängern ist in Deutschland die Zahl der Erstsemester nach dem Rekordhoch im vergangenen Jahr abermals nach oben geschnellt. Das ist eine gute Nachricht für unser Ziel, Deutschland zur Republik der klugen Köpfe zu machen. Wir sind froh, dass die Studienanfängerquote mittlerweile bei phänomenalen 55 Prozent liegt und damit gegenüber dem vergangenen Jahr nochmals um zehn Prozentpunkte angestiegen ist."

Die christlich-liberale Koalition bekennt sich zum Studienstandort Deutschland. Deshalb haben wir den bisher so erfolgreich gelaufenen Hochschulpakt in der zweiten Programmphase weiter ausgebaut und unterstützen die Länder, bis 2015 nochmals 275.000 weitere Studienplätze aufzubauen.

Gleichzeitig muss die Mobilität von Studieninteressierten und Studierenden auch innerhalb Deutschlands durch geeignete Maßnahmen weiter befördert werden. Denn das zeigen aktuelle Umfrageergebnisse das Interesse an den Hochschulen in den neuen Ländern scheint deutlich zu wachsen. Nun liegt es an den Landesregierungen mit diesem Trend verantwortungsvoll umzugehen. Kluge Investitionen in die ostdeutsche Hochschullandschaft, in moderne und zukunftsträchtige Studienangebote sind das Gebot der Stunde.

[il; hh; dts]