Köln | Die Deutsche Bahn AG (DB) erneuert turnusgemäß die Schienenanlagen zwischen Köln-Deutz, auf der Hohenzollernbrücke und an der Kurve des Kölner Hauptbahnhofes. Alle Infos zu Terminen, Umleitungen und welche Züge wann, wo fahren.

Die Deutsche Bahn AG hat Übersichten veröffentlicht, wo man die Abläufe schematisch abgebildet sieht und wie sich die Strecken ändern >

Die DB erläuterte heute ihr Verkehrskonzept für die Sanierungsphase zwischen 7.3 und 7.4.2014. Die Bauarbeiten beginnen kurz nach dem Karneval.

Was wird saniert?

Die südlichen sechs Gleise auf der Hohenzollernbrücke werden saniert. Darüber rollt der Fernverkehr und die Regionalzüge. Nicht betroffen ist der S-Bahnverkehr, denn die nördlichen beiden Gleise der Hohenzollernbrücke wurden bereits vor zwei Jahren saniert. Dazu kommt der Schienenstrang und die Weichenanlagen im Bereich der Einfahrtskurve Hauptbahnhof Köln und im Bereich des Bahnhofes Deutz.

Warum muss saniert werden?

Die Bahn erklärt die Sanierungsmaßnahme zum einen mit der hohen Verkehrsbelastung von 1220 Zügen am Tag und zum anderen mit der Anordnung der Schienen und Lage der Brücke und des Kölner Hauptbahnhofes. Damit die Brücke direkt in der Achse des Domes liegt, müssen die Züge zum Kölner Hauptbahnhof eine 75 Grad Kurve fahren, eine besondere Belastung für Schienen und Weichen, daher müsse dieser Bereich alle sechs bis acht Jahre erneuert werden. Jetzt werden 14 Weichen und 2,5 km Schienen für 11 Millionen Euro erneuert.

Verkehrsbehinderungen im Regional- und Fernverkehr

Die Sanierung in Köln wird Auswirkungen auf das gesamte bundesdeutsche Liniennetz haben, denn es sind auch Fernverkehrslinien betroffen, darunter die Linie 42 und 43 Dortmund – München/Basel und die Linie 10 Köln – Berlin. Im Regionalverkehr sind die Linien RB 38, RE 8, RE 5, RB 27, RE 22, RB 24, RB 48, RE 9 und 7 betroffen. Alle S-Bahnlinien Kölns fahren wie gewohnt. Viele Regionalbahnen werden getrennt, wobei die Bahnhöfe Ehrenfeld im Westen und Troisdorf im Südosten, dann Umsteigeschwerpunkte vor allem für die Pendler werden sollen, denn von dort aus ist der Kölner Hauptbahnhof gut per S-Bahn zu erreichen. Der Takt ab Ehrenfeld zum Hauptbahnhof soll dann intensiviert werden und die Züge im 10 Minuten Takt rollen. Zudem will die Bahn dort Personal einsetzen, dass den Reisenden helfen soll. Auch der Fahrplan wird sich verändern und manche „Verstärkerzüge“ im Berufsverkehr werden nicht fahren. Am schlimmsten trifft es die Regionallinie 7, für die ab dem Bahnhof Opladen ein Busersatzverkehr eingerichtet werden soll, der 40 Minuten länger nach Köln brauchen soll.

Wichtig für Reisende ist, dass die Deutsche Bahn zwischen Wochentagen und Wochenenden unterscheidet. Auch in der Sanierungsphase gibt es unterschiedliche Fahrpläne und Linienführungen an den Wochenenden.

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Die Änderungen im Detail:

Fahrplanänderungen im Fernverkehr

Rund 80 Prozent der Fernverkehrszüge können auch während der Bauarbeiten planmäßig über den Kölner Hauptbahnhof fahren. Auf Änderungen müssen sich die Fernverkehrskunden vor allem bei drei Linien einstellen.

So fahren die ICE-Züge der Linie 10 (Köln-Hannover-Berlin) ab Köln Hauptbahnhof in Richtung Wuppertal / Hamm je nach Zug bis zu zehn Minuten früher ab.

Die ICE-Züge der Linie 42 (Dortmund-Köln-Mannheim-München) werden überwiegend über den Tiefbahnhof Köln Messe/Deutz umgeleitet. Der Halt in Köln Hbf muss bei diesen Zügen ausfallen. Einzelne Züge der IC-Linie 32 (Berlin-Hannover-Köln-Stuttgart) werden außerdem in beiden Richtungen über die rechte Rheinseite umgeleitet. Bei diesen Zügen fallen die Halte Köln Hbf und Bonn Hbf sowie teilweise auch die Halte Andernach und Remagen aus.
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Die Änderungen im Regionalverkehr

So muss die Regionalbahnlinie 27 zwischen Koblenz und Mönchengladbach über die Südbrücke umgeleitet werden und kann Köln Hbf und Köln Messe/Deutz nicht anfahren. An den Stationen Troisdorf und Köln-Ehrenfeld besteht aber Anschluss an die S-Bahn, die während der Bauarbeiten tagsüber im Zehn-Minuten-Takt fährt.

Auch die Regionalexpresslinie 9 zwischen Siegen und Aachen wird über die Südbrücke umgeleitet. In Troisdorf und Köln-Ehrenfeld können Reisende in die S-Bahn umsteigen, die während der Bauarbeiten tagsüber im Zehn-Minuten-Takt fährt. In Köln Süd wurde ein zusätzlicher Halt eingerichtet, wodurch eine Umsteigemöglichkeit in die dort fahrenden Regionalzüge besteht.

Die Regionalexpresslinie 7 zwischen Rheine und Krefeld wird aus Richtung Krefeld nach Köln-Ehrenfeld umgeleitet und endet dort. In Köln-Ehrenfeld besteht Anschluss an die S-Bahn, die während der Bauarbeiten tagsüber im Zehn-Minuten-Takt fährt. Aus Richtung Rheine endet der Regionalexpress 7 in Opladen. Hier wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Opladen und Köln Hbf eingerichtet. Die Fahrgäste müssen mit einer Verlängerung der Fahrzeit von etwa 40 Minuten rechnen.

Zu Zugausfällen kommt es im Regionalverkehr nur bei einzelnen zusätzlichen Zügen der Regionalexpresslinie 1 zur Hauptverkehrszeit zwischen Düsseldorf und Aachen, der Regionalexpresslinie 8 zur Hauptverkehrszeit zwischen Kaldenkirchen und Köln Messe/Deutz sowie bei der Regionalexpresslinie 12 zwischen Trier und Köln. Der Laufweg einiger Züge muss verkürzt werden.

Die Züge der Regionalbahnlinie 38 zwischen Neuss und Köln fahren beispielsweise nur bis Horrem. Dort besteht Anschluss an die S-Bahn. Die Regionalexpresslinie 22 (Trier-Köln) und die Regionalbahnlinie 24 (Gerolstein-Köln) enden schon in Köln Hbf und fahren nicht bis Köln Messe/Deutz.

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Die DB kündigte weitere Weichen- und Gleisarbeiten an der Hohenzollernbrücke sowie den Bahnhöfen Köln Hbf und Köln Messe/Deutz für die Wochenenden vom 11. bis 14. April und vom 25. bis 28. April 2014 an. Für diese letzte Phase der Bauarbeiten werden die genauen Fahrplanänderungen zurzeit noch abgestimmt und zeitnah bekannt gegeben. Die Hohenzollernbrücke ist übrigens 413 Meter lang, ihre Bögen sind 31 Meter hoch und das Stahlmonstrum wiegt 24.000 Tonnen. Alleine ein Farbanstrich der Brücke wiegt 360 Tonnen. Die Liebesschlösser wiegen übrigens 20 Tonnen. Sie sind in der Sanierungsphase aber nicht gefährdet und bleiben auch dran.

Autor: Andi Goral