Lage noch robust, Erwartungen unsicher
Die Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer zu Köln kommt für das Frühjahr 2008 zu dem Ergebnis, dass die Phase des expansiven Wachstums im Aufschwung auch in der Region zu Ende geht. "Das Beste ist vorüber", resümiert Hauptgeschäftsführer Dr. Herbert Ferger. Zwar sei
die Stimmung unter den rund 700 befragten Unternehmen gut, allerdings werde es immer unwahrscheinlicher, dass sich die lebhafte Konjunkturentwicklung der vergangenen eineinhalb Jahre fortsetzt. Ein wesentlicher Grund für die weniger zuversichtliche Einschätzung der Konjunkturexperten der IHK Köln ist in den zunehmend schwierigen konjunkturelle Wirtschaftsbedingungen zu sehen. Sie sind zum Beispiel von steigenden Energiepreisen, einem Anstieg des Wechselkurses auf in der Spitze 1,60 Dollar/Euro oder der höheren Inflationsrate im Euro-Raum gekennzeichnet. Trotz der Belastungen verläuft die Geschäftsentwicklung
bei vielen Unternehmen derzeit noch zufriedenstellend: Fast 40 Prozent der befragten Unternehmen geben diese Einschätzung an, nur zehn Prozent schätzen ihre Geschäftslage als schlecht ein.

70 Prozent der befragten Unternehmen erwarten lagfristig Nachteile durch gestiegene Energiepreise

Dr. Herbert Ferger hebt hervor: "Die wirtschaftliche Dynamik in der Region Köln ist grundsätzlich intakt. Allerdings gibt es auch in unserer Region Anzeichen dafür, dass der Schwung der vergangenen Monate allmählich ausläuft". So fiel der Geschäftsklimaindikator zur Lage um sieben Prozent, wobei er mit 29 Punkten immer noch über seinem langjährigen Mittel liegt. Darüber
hinaus vermelden die Unternehmen zwar mehrheitlich weiter gute Auftragseingänge, das Niveau von 2007 wird aber nur selten erreicht und noch seltener gesteigert. 70 Prozent der befragten Unternehmen erwarten dauerhaft negative Auswirkungen durch den Energiekostenanstieg auf
ihre Geschäftstätigkeit. Noch sind die Investitions- wie auch die Beschäftigungspläne der
Unternehmen grundlegend expansiv ausgerichtet, letztlich aber nicht mehr so optimistisch wie noch im vergangenen Jahr: Zum Frühsommer planen in der Region der IHK Köln fast 31 Prozent der befragten Unternehmen, ihre Investitionen am Standort auszuweiten. Dem gegenüber stehen
knapp 21 Prozent der Unternehmen, die weniger investieren werden. Damit fallen die Planungen weniger zuversichtlich aus als 2007. "Der Investitionszyklus neigt sich dem Ende entgegen", prognostiziert Dr. Ferger.

Fast jedes vierte Unternehmen plant mehr Beschäftigunsverhältnisse
Gleiches gelte auch für die Beschäftigungspläne. Wie in der Vorumfrage plane fast jedes vierte Unternehmen, in den kommenden Monaten seine Beschäftigung auszuweiten. Nur rund 16 Prozent planten mit weniger Beschäftigten. Die Dynamik des Vorjahres wird allerdings nicht mehr
erreicht. Daher werde sich der Rückgang der Arbeitslosenquote sich verlangsamen, so Dr. Ferger: "Dennoch besteht durchaus eine gute Chance, dass die Zahl der Arbeitslosen auch in diesem Jahr erneut sinkt. Wir sind zuversichtlich, dass die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen in der Region im Jahresmittel unter die Marke von 100.000 Menschen fallen kann".

Exporte könnten wachsen

Hinsichtlich der Exporte zieht die IHK Köln das Fazit, ein positives Wachstum sei möglich. Die Rolle des Konjunkturmotors werden die Export in den kommenden Monaten allerdings nicht mehr ausfüllen können. Die Verlangsamung des weltwirtschaftlichen Wachstums schlägt sich zunehmend in den Exporterwartungen der Unternehmen im IHK Bezirk nieder.

[nh; Quelle: IHK Köln]