Köln | In einer aktuellen Umfrage hat die Kölner Industrie- und Handelskammer IHK kleine und mittelgroße Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten nach ihrer Stimmung gefragt. Die ist auch unter den KMU weiterhin überwiegend positiv.
Von den rund 3.000 angeschriebenen Unternehmen hatten 585 ihre Antworten zurückgesandt. Obwohl die Unternehmen im IHK-Bezirk ihre Geschäftslage ein wenig schlechter bewerten als im Vorjahr, befindet sich diese weiterhin auf einem hohen Niveau: Rund 85 Prozent der Betriebe sind positiv gestimmt. Nur 15 Prozent bezeichnen ihre Geschäftslage als schlecht. Vor allem bei Industriebetrieben und der Dienstleistungswirtschaft ist die Stimmung gut. Auch die Handelsunternehmen bewerten ihre Geschäftssituation wieder etwas besser als in der Vorumfrage.
Auf den ersten überraschend wirkt die Erkenntnis, dass die KMU in der aktuellen Umfrage trotz der weltwirtschaftlichen Risiken durch den drohenden Handelskonflikt mit den USA ihre Geschäftserwartungen etwas positiver bewerteten als noch vor einem Jahr. 21 Prozent Optimisten (rechnen mit besserer Geschäftsentwicklung) stehen lediglich neun Prozent Pessimisten gegenüber. Das Saldo beträgt demnach zwölf Punkte. Der Gesamtindikator bleibt mit einem Stand von knapp unter 120 Saldopunkten (119,1) nahezu unverändert.
Für Zuversicht sorgen neben einer weiterhin hohen Inlandsnachfrage auch die solide Beschäftigungsentwicklung und das anhaltend niedrige Zinsniveau. Auch im Mittelstand wollen die Unternehmerinnen und Unternehmen angesichts steigender Erwartungen ihre Investitionen hochfahren. Von den 585 befragten Unternehmen hatten allerdings nur etwas mehr als ein Viertel bestätigt, dass sie auch im Ausland aktiv sind.
Anders als große Unternehmen agieren kleine und mittlere Betriebe in der Regel vorsichtiger, was Investitionsabsichten angeht. Und doch hat die Investitionsdynamik in der IHK-Region zugenommen. Ein Fünftel der Betriebe wollen in neue Anlagen investieren, darunter vor allem die befragten Industrie- und Handelsunternehmen, während 16 Prozent der Unternehmen mit weniger Investitionen planen, so die aus Sicht der Konjunkturforscher erfreuliche Entwicklung.
Fachkräftemangel bleibt ein Top-Thema
Immer mehr Betriebe melden Schwierigkeiten bei der Besetzung von Stellen. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Ein Viertel der Unternehmen (Vorjahr: 22 Prozent) haben Probleme, ihren Fachkräftebedarf zu decken. Besonders betroffen sind das Baugewerbe, das Verkehrsgewerbe sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe.
Die Beschäftigungspläne bleiben auf einem ähnlichen Niveau wie zuletzt. In der Industrie und Dienstleistungswirtschaft planen immerhin 16 Prozent der Betriebe Neueinstellungen. Damit liegen die beiden Branchen zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Wirtschaftsregion. Im Handel hingegen planen nur neun Prozent der befragten Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen.
Entwicklung in den Regionen
In der Stadt Köln und im Rhein-Erft-Kreis ist der Indikator für die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Im Gegensatz dazu bewerten die Unternehmen im Oberbergischen Kreis ihre aktuelle Situation besser als zuvor: Hier steigt der Indikator von 13,9 (2017) auf 43,7 Punkte. Bei Betrieben in Leverkusen und im Rheinisch-Bergischen Kreis ist die Stimmung nahezu unverändert.
Auch die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate fallen in den einzelnen Regionen unterschiedlich aus. In Köln, im Rhein-Erft-Kreis und im Oberbergischen Kreis sind keine Unterschiede zum Vorjahr erkennbar, während die Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis in Zukunft mit schlechteren Geschäften rechnen – hier liegt der Indikator mit 10,6 Punkten allerdings noch im zweistelligen Bereich. Im Gegensatz dazu sind die Betriebe in Leverkusen deutlich optimistischer gestimmt als zuletzt: Hier steigt der Indikator von 14,3 auf 33,3 Punkte.
Autor: rk
Foto: Die Stimmung im Mittelstand bleibt auf hohem Niveau. Grafik: IHK Köln