Im Erdgeschoss drängte es die Blauen, Grünen, Gelben, Weißen und Roten in den Aufzug.

Die Medien in Gattungen. Jede Gattung bekam eine Farbe, die Grünen waren die Verlage, die Gelben die Werber, die cyanigen die Digitalen, die Dunkelblauen aus der Politik, die Dunkelgrünen aus Film-Funk und Fernsehen, die Weißen aus der Wissenschaft, die Orangen aus dem Bereich Media-Services und die Roten Investoren. Von den Roten, zieht man die Träger der IHK und des mitveranstaltenden Mediencluster NRW ab, gab es die wenigsten Karten und bis auf zwei Meldungen in der Gästeliste handelte es sich fast ausschließlich um institutionelle Förderer und Finanziers wie die Filmstiftung NRW oder das AV Gründerzentrum NRW. Auffällig vor allem bei einer lokalen Veranstaltung, dass es anscheinend selbst einer Industrie und Handelskammer nicht mehr gelingt wenigstens die Banken vor Ort zu einer solchen Veranstaltung zu bekommen. Von Kölner Bank oder Kreissparkasse keiner da.


Der Hauptgeschäftsführer der IHK Ferger bezeichnete das zur BIZ-Lounge umgestaltete "Oberbergische Zimmer" im fünften Stock der Kölner IHK als Stanley Kubrick Style. Hier konnte man Kontakte aus dem Aufzug vertiefen.

Zu Beginn gab es zwei Impulsreferate. Ibrahim Evsan, Social Networker der ersten Stunde, outete sich als Geräteliebhaber und Onliner. Es sei eine „krasse Entwicklung“, dass man heute das gesamte Wissen der Menschheit mit einem Mobiltelefon in der Tasche haben könnte, so der „sevenloas“ Gründer. Am Ende des Vortrages von Evsan´s Vortrag war es merklich ruhig im Saal als Evsan die Frage nach der Informationshoheit der Zukunft stellte und erklärte dass in Amerika, aber auch in Europa Unternehmen wie Google Millionen in Serverfarmen stecken und dass man vier Jahre benötigt, um auf den gleichen Stand zu kommen. Denn so lange brauchen PC Hersteller um eine entsprechende Anzahl Geräte herzustellen. Investition für eine solche Serverfarm 400 Millionen US-$. Deutschland stecke heute schon in der Technikfalle und hinke hinterher. Der zweite Vortrag war in der Analyse schwach, aber vom Thema interessant. Jonathan Imme der das Camp „Palomar5“ mitinitiiert hat sprach über den „Digital Native“. In diesem Camp hat man 30 junge Menschen auf engem Raum zusammengebracht, sie konnten Facebook und Twitter nutzen, entschieden sich aber dann für Papier, Stift und analoge Materialien und suchten innigen menschlichen Kontakt. Bewiesen ist damit nun, dass die Kinder der „Digital Migrants“ auf engem Raum zusammengebracht noch zu analogem Werkzeug greifen, wenn man es Ihnen anbietet und nicht nur über den Rechner kommunizieren.

Und dann hieß es anstehen am „Paternoster“. Immer zwei durften einsteigen, mussten aber unterschiedliche Kärtchen umgehängt haben. Da dies lange dauerte, ging es mit den Gesprächen schon im Flur los und wie auf jedem Networking Treff, wurde eines besonders intensiv getauscht, Visitenkärtchen. Auf mehreren Stockwerken gab es Kölsch, Wein und O-Saft und Fingerfood. Für die fleißigsten Networker gab es zwei Karten zur Verleihung des Deutschen Comedy Preises.

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