Seit eineinhalb Wochen steigen die Fälle der Erkrankungen an „Schweinegrippe“ in Köln an. Das kalte Herbstwetter macht es für die Infektion leichter, sich zu verbreiten. In Köln gab es bisher 435 Erkrankungen und 12 aktuelle Fälle. Die Krankheitsverläufe in Köln waren bisher überwiegend mild. Aber das könnte sich noch ändern, so Dr. Bernhard Schoenemann, Stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes. Er warnte heute, dass die „Schweinegrippe“ sich mit dem Winter ausbreiten könne, wie sie es in der Südhalbkugel tat. Denn drei der vier Pandemien im letzten Jahrhundert verliefen nach diesem Muster. Deshalb wird nun eine drei Phasen Impfaktion eingeführt.

Impfungen in drei Phasen
Ab dem 26. Oktober 2009 stehen 19.000 Impfungen für die erste Phase der Impfaktion bereit. Bei dieser sollen Mitarbeiter von Krankenhäusern, Arztpraxen und Altersheime sowie Einsatzkräfte bei der Feuerwehr und die Polizei geimpft werden. Sie stünden unter einem höheren Risiko, sich und andere anzustecken. Ab November sollen dann die Menschen eine Impfung erhalten, die ein hohes Ansteckungsrisiko aufweisen – etwa schwangere Frauen oder Menschen mit chronischen Krankheiten. Dazu gehören etwa Asthma, chronische Bronchitis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zuckerkrankheit und schwere Immunschwäche. Genauere Informationen, wer zu dieser Risikogruppe gehört, können die Hausärzte geben. In der dritten Phase steht allen Bürgern der Impfstoff zur Verfügung.

Stärkere Nebenwirkungen als andere Impfungen
Die Impfungen werden durch Haus-und Fachärzte durchgeführt. Ein Termin sollte mit der Arztpraxis vorher vereinbart werden. Schoenemann rief heute alle Kölner Bürger dazu auf, sich impfen zu lassen. Auch wenn die Impfung stärkere Nebenwirkungen als gewöhnliche Impfungen haben könne. Grund dafür ist ein Zusatzmittel, das die Impfwirkung verstärken soll. Das verstärkt bene auch die Nebenursachen. Unter anderem könne man folgende Beschwerden bekommen: Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schmerz an der Einstichstelle, Rötung und leichtes Fieber.

Die Impfung ist kostenlos und freiwillig. Um das Impfsystem möglichst unbürokratisch abzuwickeln, soll der Hausarzt entscheiden, welche seiner Patienten geimpft wird. Die Impfung erfolgt über eine einmalige Spritze, nur Menschen, die unter zehn Jahre oder über 60 Jahre alt sind, erhalten die Dosis in zwei Spritzen.

Fiona Schneider für report-k.de/ Kölns Internetzeitung; foto: tommyS/www.pixelio.de