Köln | aktualisiert | Ein Mann liegt am Fuß der Brücke an der die Industriestraße die Emdener Straße quert. Er ist tödlich verletzt. Rund 250 Meter vor der Brücke stehen ein völlig zerstörter weißer Ford und ein LKW, der Abfall transportierte, mit Schaden an der hinteren Stoßstange  Der eigentliche Unfall ereignete sich noch einmal 300 Meter weiter vorher auf der Industriestraße. Eine Frau ist schwer verletzt und zwei Männer erlitten einen Schock. Die Industriestraße war total gesperrt. Die Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft Köln haben eine Mordkommission eingesetzt.

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Mit hoher Geschwindigkeit aufgefahren

Nach ersten Erkenntnissen befuhren der LKW und der Ford die Industriestraße in Richtung stadtauswärts. Der Ford, gefahren von dem Mann, den die Polizei später am Fuß der Brücke fand, soll mit hoher Geschwindigkeit in den LKW gefahren sein. Dabei wurde der Ford auf der Beifahrerseite unter dem Auflieger des LKW eingeklemmt und rund 300 Meter mitgeschleift. Dann scheinen sich die beiden Fahrzeuge wieder voneinander gelöst zu haben und der Ford blieb an der Mittelleitplanke liegen.

Nach Unfall von der Brücke gesprungen

Die Beifahrerin wurde in dem Wagen eingeklemmt und blieb sitzen. Der Mann ist nach dem Unfall ausgestiegen. Dabei trug er ein Messer in der Hand, griff nach ersten Aussagen der Polizei damit aber niemand an, sondern soll dieses wahrscheinlich in suizidaler Absicht mitgeführt haben. Ob er damit zuvor die Beifahrerin bedroht oder verletzt hat, ist noch unklar. Auch ob der Unfall ein Unfall war, oder dieser mit Absicht herbeigeführt wurde. Der Mann lief dann noch rund 250 Meter weiter auf der Industriestraße geradeaus und hat sich dann die Brücke auf die Emdener Straße hinuntergestürzt haben. Dort blieb er tödlich verletzt liegen. Auch die durch Zufall vorbeifahrende Besatzung eines Krankenwagen des Roten Kreuzes, die den Mann von der Brücke fallen sah und sofort mit den Rettungsmaßnahmen begann, konnte dem Mann nicht mehr helfen. Die Feuerwehr schreibt dazu: Seine Verletzungen waren so schwer, dass er noch an der Unfallstelle starb. Die Krankenwagenbesatzung wird zurzeit psychologisch betreut.“

Die Kölner Feuerwehr befreite die eingeklemmte Frau aus dem Wagen und brachte sie in eine Klinik. Nach Aussagen eines Pressesprechers der Kölner Polizei vor Ort geht man derzeit nicht von Lebensgefahr aus. Der Unfall ereignete sich gegen 12:40 Uhr. Die Polizei hat mit den Ermittlungen begonnen. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Unfall und dem anschließenden Suizid, um ein Beziehungsdrama handelt, aber auch dies müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Gesichert ist mittlerweile, dass das Paar, das in dem Ford fuhr, verlobt war.

Hat der Mann die Frau vorher schon verletzt?

Am Nachmittag veröffentlichte die Kölner Polizei weitere Details zum Unfallgschehen auf der Industriestraße:  Ein Notarzt stellte am Körper der Verletzten Wunden fest, deren Ursache noch unklar ist, so die Kölner Polizei und weiter: „Mit einem Messer in der Hand stieg der Autofahrer nach ersten Ermittlungen nach der Kollision aus seinem Ford aus. Er rannte entlang der Industriestraße weiter in Richtung Autobahn. Zeugen beobachteten, wie der 39-Jährige mehrfach versuchte, sich vor entgegenkommende Fahrzeuge zu werfen. Hinweisen zur Folge fügte er sich mit dem Messer selber Verletzungen zu. An der Überführung zur Emdener Straße stürzte sich der Unfallfahrer von der Brücke, schlug auf dem Asphalt auf und verstarb.“

Ein psychosoziales Betreuungsteam der Polizei NRW ist eingesetzt und betreue die Polizisten vor Ort, so ein Sprecher der Kölner Polizei.

Autor: Andi Goral