„Heute können wir zurecht sagen, dass wir ein für die Bundesrepublik wegweisendes Konzept für Integration vorstellen“, freute sich Oberbürgermeister Roters. Zusammen mit der städtischen Integrationsdezernentin Henriette Reker, dem Integrationsrats-Vorsitzenden Tayfun Keltek und dem stellvertretenden Sozialausschuss-Vorsitzende Ossi Helling übergab er heute Vertretern der Stadtgesellschaft das „Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft“


Tayfun Keltek, Henriette Reker und Oberbürgermeister Roters mit dem Integrationskonzept und der Broschüre "100% Köln"


Vielfalt als Chance
Über 300 Menschen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, vor allem auch Migrantenorganisationen waren an der Verwirklichung beteiligt. „Das Konzept ist etwas, das in einem Dialog aus der Stadtgesellschaft entstanden ist und deshalb ist es so gut und so wegweisend“, betonte Roters und Reker fügte hinzu: „Das Konzept legt besonderen Wert darauf, dass hier Vielfalt als Chance betrachtet wird.“

Das Integrationskonzept nimmt eine Bestandsaufnahme der bisherigen Arbeit vor, zeigt Ziele, Grundsätze und Strukturen auf und formuliert in 260 Handlungsempfehlungen die Ausrichtung der künftigen Arbeit. „Damit es nicht Papier bleibt“, sollen diese Handlungsempfehlungen schon bald in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, kündigte Integrationsdezernentin Reker an. Es sind zum Beispiel Beratungsstellen vorgesehen, an die sich Menschen wenden können, die diskriminiert werden sowie spezielle Maßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund zum Einstieg in den Beruf. Im nächsten Sozialausschuss soll ein Maßnahmenkatalog vorgeschlagen werden, die Politik muss sich dann für eine Reihe dieser Maßnahmen entscheiden. „Das Konzept hat eine hohe Bedeutung und wird für die nächsten zehn Jahre wegweisend sein“, kündigte Roters an.

Mehr Gemeinsamkeiten als Probleme
Außerdem wurde eine Broschüre mit dem Titel „100% Köln – Kulturelle Vielfalt in Köln“ vorgestellt. „Das war uns ein Herzensanliegen“, so Keltek. Die Broschüre wurde auf Basis der 2008 erschienenen Sinus-Studie erstellt und zeigt anhand von acht Beispielen, wie Zuwanderer in Köln leben. Sie soll darauf aufmerksam machen, dass es viel mehr Gemeinsamkeiten als Probleme gibt. „Man hat das Gefühl, es gibt nur Probleme“, sagte Keltek. Es sei aber besser, erst einmal auf der Ebene der Gemeinsamkeiten zusammenzukommen, um die Probleme dann besser lösen zu können.

Ab 1. Juni 2011 sind das „Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft“ sowie die Broschüre „100& Köln“ beim Interkulturellen Referat der Stadt Köln, Ottmar-Pohl-Platz, Köln-Kalk erhältlich. Auch auf der städtischen Internetseite kann es abgerufen werden.

Julia Grahn für report-k.de/Kölns Internetzeitung
Foto "Hände":
hofschlaeger/ www.pixelio.de