Köln | William Wahl, der Sänger der Kölner a-Kapella-Formation Basta, veröffentlicht seine erstes Soloalbum. Im Interview mit report-k.de verriet Wahl wie die Band-Kollegen auf das Solo-Projekt reagierten und warum er sich schon lange wünschte, einmal mit einer Band zusammenzuspielen.

Wie entstand die Idee, ein Solo-Album zu veröffentlichen?
William Wahl: Die Songs hatten sich angesammelt. Es waren Stücke, die thematisch oder musikalisch nicht zu Basta gepasst haben, weil sie zu ernst waren oder nicht a-Kapella gesungen werden konnten. Als mich EMI wegen des Albums gefragt hatte, waren die Stücke bis auf eines schon fertig. Ich wollte mir keinen Druck machen und das hat der Platte auch gut getan.

Wie haben die Kollegen von Basta reagiert?
Sie wussten schon lange von meinem Wunsch und konnten sich über die zeit damit anfreunden. Die CD kam bei ihnen gut an, auch wenn es ein Album ist, das sich einem nicht beim ersten Hören erschließt.

Wie war es für Dich als a-Kappela-Sänger mit Band zu spielen?
Ich habe mir das lange gewünscht, den a-Kapella bringt es mit sich, dass man auf etwas verzichten muss. Und da viele meiner Lieder am Klavier entstehen, ist es jetzt schön, sie genau mit dem Klang zu versehen, den ich mir vorstelle. Unterstützt wurde ich dabei von Ekki Maas von Erdmöbel, den ich schon von der Zusammenarbeit bei Basta kannte. Er hat die Saiteninstrumente übernommen und ich saß an den Tasten. Dazu kamen dann noch weitere Musiker. Wir haben das Album allerdings schichtweise nacheinander aufgenommen.

Ist auch eine solo-Tour geplant?
Im Moment nicht. Das lohnt sich erst, wenn man Songs für zwei Stunden Programm zusammen hat. Da werde ich noch etwas abwarten, aber es gibt auch kein Grund zur Eile.

Du schreibst auch viele Songs für Basta. Wo liegt der Unterschied bei der Arbeit für die eigenen Stücke?
Bei Basta schreibe ich direkt aufs Publikum hin, das ich unterhalten und mit einer Dramaturgie packen möchte. Die Songs jetzt habe ich in erster Linie für mich selbst geschrieben.

Wie entstand der Song „Lass es schneien“? Hat man als Kölner besonders viel Sehnsucht nach dem seltenen Schnee?
Es gibt eine Sehnsucht nach Schnee, die einen Kindheitszustand in einem wachruft und die tröstend ist. Das haben wir wohl alle als allgemeingültige Metapher in uns. Möglicherweise ist das bei uns Kölnern stärker ausgeprägt, als bei den Leuten im Allgäu.

Wann kommt die zweite Solo-CD?
Da mache ich mir im Moment keinen Kopf. Wenn ich wieder genügend Lieder zusammen habe, ist es Zeit sich Gedanken zu machen.

Autor: Stephan Eppinger | Foto: EMI
Foto: William Wahl