Köln | Die Inzidenzen steigen in Köln und Deutschland. Positiv ist, dass seit 13 Tagen in Köln keine Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung von den Behörden mehr gemeldet wurden. Die aktuelle Corona-Lage und Fakten zur Impfquote für Köln und Deutschland. Der Leiter des Impfzentrums Köln, Jürgen Zastrow, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) wegen ihrer überraschenden Empfehlung zum Kreuzimpfen kritisiert.

Die Inzidenz in Köln steigt am 6. Juni

Im Zeitraum 30. Juni bis 6. Juli liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 10,6 und die 7 Tage-Fallzahl bei 115, so das Robert Koch-Institut (RKI). Beide Werte sind angestiegen. 16 neue Covid-19-Fälle meldet das RKI und keine neuen Todesfälle für Köln. Die Zahl freier Intensivbetten gibt das DIVI-Intensivregister mit 9,19 Prozent für Köln an (Abruf 7. Juli, 8:09 Uhr). 16 Covid-19-Patient*innen werden auf Kölner Intensivstationen behandelt und davon 11 invasiv beatmet. Diese Werte bleiben seit Tagen stabil auf niedrigem Niveau.

In Nordrhein-Westfalen sind bezogen auf den Bevölkerungsanteil 59,5 Prozent der Bürger*innen mindestens einmal und 42,6 Prozent vollständig geimpft.

Kölner Impfarzt kritisiert Stiko-Empfehlung zur Kreuzimpfung

Der Leiter des Impfzentrums Köln, Jürgen Zastrow, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) wegen ihrer überraschenden Empfehlung zum Kreuzimpfen kritisiert. „Nun sitzen Impfzentren und Praxen auf Tausenden Impfdosen von Astrazeneca, die sie gerne zurückgeben würden oder ansonsten vernichten müssten“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Die Stiko habe der deutschen Impfkampagne erneut geschadet.

„Nichts war vorbereitet, nichts wurde kommuniziert, da wurden Ärzte und Bürger alleine gelassen – schlechter hätte man es nicht machen können. Die Stiko kennt das Leben nicht und vergräbt sich in ihrem Elfenbeinturm.“ Der Impfarzt forderte die Stiko auf, die Einschränkung beim Kinder-Impfen zu überdenken: „Wenn die Schüler im neuen Schuljahr Präsenzunterricht haben und die Studierenden endlich wieder in die Hörsäle kommen sollen, muss die Impfquote gerade bei jungen Menschen hochgehen.“

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA habe den Biontech-Impfstoff für alle Kinder ab zwölf zugelassen. „Ich rate Eltern, ihre Kindern damit impfen zu lassen – auch ab zwölf Jahren.“

RKI meldet 985 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 5,1

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig 985 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 22 Prozent oder 177 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 4,9 auf heute 5,1 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 9.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 3.100 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 48 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 235 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 34 Todesfällen pro Tag (Vortag: 35).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.110. Insgesamt wurden bislang 3,73 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Impfquote steigt auf 56,8 Prozent

Am Tag 191 nach Beginn der europaweiten Corona-Impfkampagne ist die Zahl der erstmals verabreichten Dosen in Deutschland auf 47,21 Millionen angestiegen. Das zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Gegenüber den am Montag im Laufe des Tages bekannt gewordenen 46,97 Millionen erstmaligen Verimpfungen stieg die Zahl der Impflinge um 242.000 an.

Die bundesweite Impfquote (ohne Zweitimpfungen) liegt damit bei 56,8 Prozent der Bevölkerung. In den letzten sieben Tagen wurden täglich durchschnittlich 332.000 Menschen erstmalig gegen das Coronavirus geimpft. 39,3 Prozent haben den vollständigen Schutz erhalten (Montag: 38,9 Prozent).

Autor: red, dts