Frank Reudenbach von den Klüngelköpp und Kippa-Köpp-Präsident Aaron Knappstein im Dom im Stapelhaus. Foto: Eppinger

Köln Für die Kölschen Kippa Köpp war die Brauhaussitzung im Dom im Stapelhaus die erste Veranstaltung außerhalb der jüdischen Gemeinde. Anfang der 1930er hatte der Kleine Kölner Klub (KKK) als jüdische Karnevalsgesellschaft seine letzten öffentlichen Veranstaltungen in der Wolkenburg oder Rheinlandhalle. Von 1930 stammt der letzte Orden des KKK, den der Präsident der Kippa Köpp, Aaron Knappstein zur Sitzung mitgebracht hatte. „Wir haben diesen Orden vor wenigen Wochen aus den USA bekommen“, berichtet Knappstein, bevor die Klüngelköpp als erste Band am Mittag auf die Bühne im Brauhaus kommen. Aktuell haben die Kippa Köpp 29 aktive Mitglieder sowie 13 hospitierende Mitglieder und 75 Fördermitglieder.

Der Bellejeck Alfred Wolf im Brauhaus Sion. Foto: Eppinger

Lange musste Alfred Wolf auf seinen ersten großen Auftritt als Bellejeck warten. Nachdem er im November 2020 diese Aufgabe übernommen hatte, verhinderte die Corona-Pandemie große Veranstaltungen an Karneval. Nun ist es an Weiberfastnacht endlich wieder so weit. Um 8.45 Uhr wird der Bellejeck mit seinem Gefolge vor dem Hauptbahnhof starten, um zur Hofburg des Dreigestirns im Dorint-Hotel am Heumarkt zu ziehen, wo die Tollitäten von ihm geweckt werden. „Normalerweise gibt es beim Bellejeck jährlich einen neuen Darsteller. Bei mir hat das jetzt etwas länger gedauert. Ich freue mich schon jetzt sehr auf den Donnerstagmorgen, wenn es endlich wieder losgeht“, sagt Wolf beim Herrenfrühschoppen seiner Karnevalsgesellschaft, der Großen Allgemeinen im Brauhaus Sion. Seine erste richtige Session absolviert auch das 2020 gegründete Tanzcorps der Großen Allgemeinen, zu dem 18 Tänzerinnen und Tänzer gehören.

Drei Kölsche Funkentöter in ihren historischen Uniformen. Foto: Eppinger

Auf eine lange Tradition blicken die Kölschen Funkentöter, als Traditionskorps der Berufsfeuerwehr Köln, bei ihrer Familienkostümsitzung im Theater am Tanzbrunnen zurück. Dort feierten am Sonntagnachmittag 800 Jecken nach langer Pause endlich wieder ihren Karneval. Darunter waren auch viele Vertreter von Feuerwehren aus dem gesamten Bundesgebiet wie zum Beispiel der Ulmer Feuerwehrchef, der frühere Leiter der Hamburger Feuerwehr oder der Leiter der Leverkusener Berufsfeuerwehr. Zu Gast waren zudem die Oecher Spritzemänner, dem Aachener Pendant der Kölschen Funkentöter. An Rosenmontag werden die Karnevalisten mit den historischen Uniformen wieder den großen Zoch anführen, wo bei auch die historische Handdruckspritze zum Einsatz kommt.

Die Jugend war bei Unger Uns Teil des erweiterten Elferrats. Foto: Eppinger

Mit einem doppelten Elferrat zog man bei Unger Uns bei der Jubiläums-Kostümsitzung im Kristallsaal der Messe ein. Ergänzt wurde der „normale“ Elferrat durch junge Aktive aus dem Verein. Zu Beginn der zweiten Hälfte präsentierte die Jugend den Jecken im gut besuchten Saal noch ein extra für diesen Termin einstudiertes Lied. Unter den Gästen war auch eine 50-köpfige Abordnung der Ehrengarde Bonn sowie Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Ehrenpräsident des Zentral-Dombau-Vereins, Michael Hoffmann. Zu den Traditionen beim KKV Unger Uns, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiern kann, gehört es, Spenden für den Dom zu sammeln. Aktuell kommen diese einer Stele im Querhaus zugute. Am Abend wurde Präsident Udo Beyers mit dem Verdienstorden des Festkomitees in Gold ausgezeichnet.

Löstige Ubier: Präsident Stephan Henseler zog mit dem Treuen Husar in den Saal ein. Foto: Eppinger

Nur einen Saal weiter, im Congresssaal der Messe, waren die Löstigen Ubier zu ihrer Kostümsitzung zusammengekommen. Dort zog Präsident Stephan Henseler, der auch die WDR-Hörfunksitzung leitet, mit dem Treuen Husar in den Saal in und hatte direkt eine Überraschung parat: Dietmar „Didi“ Glauer, der sich seit fast 30 Jahren in der KG in verschiedenen Funktion von der Ordensgestaltung bis zu den Saalplänen engagiert, und der zuletzt deren 1. Vorsitzender war, wurde mit dem Verdienstorden des Festkomitees in Gold geehrt.