Köln | Im Kölner Rosenmontagszug 2023 werden im Jubiläumsjahr des organisierten Karnevals Pferde Kutschen ziehen und die Reiter:innen der Reiterkorps von Deutz an den Chlodwigplatz tragen. Die Initiative RheinVegan schrieb einen offenen Brief an das Festkomitee Kölner Karneval und sagt: „Wir wollen ‚Keine Pferde im Karnevalszug‘.“ Der offene Brief im Wortlaut findet sich am Ende des Artikels.
Der Initiative geht es vor allem um das Thema Sicherheit und entspanntes Feiern am Zugweg. Sie wollen nicht die Diskussion um das Wohl der Tiere in den Fokus der Debatte stellen, da diese Fakten hinlänglich bekannt seien. Sie fordern das Festkomitee auf sich dem Wandel zu öffnen, wie es dies immer wieder getan und hat und aktuell wieder durch den Zugbeginn in Deutz tut.
Der offene Brief im Wortlaut:
An das Festkomitee Kölner Karneval,
wir (Initiative RheinVegan e.V.) gratulieren zum 200jährigen Jubiläum und wollen gleichzeitig unser Anliegen in Erinnerung bringen.
Wir wollen „Keine Pferde im Karnevalszug“.
WIR WOLLEN mit unseren Freunden und Familien ausgelassen am Rosenmontagszug stehen und entspannt dem karnevalistischen Treiben zu sehen.
WIR WOLLEN Sicherheit für alle Teilnehmer und Zuschauer.
WIR WOLLEN einen zeitgemäßen, den aktuellen Anforderungen angepassten Zug.
WIR WOLLEN Traditionen pflegen und an Ihnen teilhaben, ohne Leid zu verursachen.
NEIN, wir wollen nicht auf die Tierschutzaspekte eingehen.
Die sind den Organisatoren des Zuges hinlänglich bekannt.
NEIN, wir wollen nicht fragen ob es möglich ist Fluchttiere mit ihnen fremden Reitern in ein immer größeres, lauteres Getümmel zu schicken.
Nein, wir wollen nicht darauf hinweisen wie schön der Zug war als witterungsbedingt Pferde nicht teilgenommen haben.
Wer sich der Verantwortung der Brauchtumspflege bzw. Tradition verpflichtet fühlt, sollte sich mit der Geschichte des Kölner Karnevals auseinander setzen und wird feststellen, der Karneval unterlag einem ständigen Wandel.
Dass , das Festkomitee dazu bereit ist, zeigt sich in dem in diesem Jahr der Zug in Deutz beginnt.
Darüber nur nach zudenken war bis vor kurzem noch verpönt .
Gleich welche Gründe und Argumente zu einem Umdenken geführt haben,
zeigt es, dass das Festkomitee bereit ist auf sich wandelnde Gegebenheiten zu reagieren
Wir wollen hoffen, dass das auch bald zum Thema „Pferde im Zug“ möglich ist.
Andere Karnevalshochburgen-z.B. Bonn- die das noch vor Jahren weit von sich gewiesen haben,gehen dabei mit gutem Beispiel voran.
Wir wollen „ Keine Pferde im Zoch“ und wünschen uns und allen Jecken eine gute Zeit unter dem Motto „ OV KRÜZZ ODER QUER“
Alaaf
Annette Klietz
Vorständin und Sprecherin Initiative RheinVegan e.V.
