Köln/Bonn | Ehemalige Schüler des von einem Missbrauchsskandal überschatteten Aloisiuskolleg in Bonn sind mit einer Klage auf die Schließung der Jesuitenschule gescheitert. Das Verwaltungsgericht Köln erklärte die Klage in dem heute verkündeten Urteil als nicht zulässig. Die sieben Schüler, die nach eigenen Angaben selbst Missbrauchsopfer sind, wollten die Bezirksregierung Köln als zuständige Schulaufsichtsbehörde verpflichten, dem Kolleg die Genehmigung zu entziehen. Trotz des Wechsels der Geschäftsführung sei der Schulträger unzuverlässig, argumentierten sie.

Das Verwaltungsgericht entschied, dass ehemalige Schüler gegenüber der Schulaufsichtsbehörde nicht klagebefugt seien. Das Rechtsverhältnis bestehe allein zwischen der Bezirksregierung als staatliche Schulaufsicht und dem Schulträger. Eine Revision ist zugelassen.

Zwischen den 50er und den 90er Jahren war es an der Schule immer wieder zu Übergriffen gekommen. Ein im vergangenen Jahr veröffentlichter unabhängiger Untersuchungsbericht belastet 23 Personen, darunter 18 Ordensmitglieder sowie fünf weltliche Mitarbeiter. Die meisten von ihnen waren in den 50er und 60er Jahren am Kolleg tätig.

Autor: Fabian Wahl/dapd
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