Laura Wontorra. Foto: DHB

Köln | Laura Wontorra als Botschafterin für den Spielort Köln bei der EHF-EURO 2024.

Die am Donnerstag öffentlich gemachte Ernennung der beliebten Moderatorin sorgt nicht überall für Zustimmung.

Denn die auch Handball-begeisterte Wahl-Kölnerin ist bekanntermaßen auch Werbegesicht eines Sportwettenanbieters. Gleichzeitig repräsentiert sie dann ein sportliches Großereignis. Aus Sicht von Ilona Füchtenschnieder passt das nicht zusammen.

„Wir haben die neue Regelung, dass bekannte aktive Sportler das nicht mehr machen dürfen. Als wir Laura Wontorra in diesem Werbeclip gesehen haben, dachten wir: Owei, jetzt springen die Sportmoderatoren da rein“, sagt die Vorsitzende vom Fachverband Glücksspielsucht e.V. zu report-K, „Es geht um einen Imagetransfer. Die Sympathiewerte der Moderatorin sollen auf das Produkt überspringen. Ich bin Mitglied im Bündnis gegen Sportwettenwerbung. Wir finden alle schade, dass Wontorra das macht.“

Ilona Füchtenschnieder. Foto: privat

Vorsitzende vom Fachverband Glücksspielsucht kritisiert Botschafter-Wahl

Die Moderatorin selbst hatte zu ihrer Ernennung erklärt: „Ich fühle mich geehrt, Botschafterin der EHF EURO 2024 zu sein.

Handball ist ein geiler Sport, mein Vater hat jahrelang die Damenmannschaft des SV Werder Bremen betreut und mein Bruder gründet gerade mit der Sportplattform DYN ein neues TV-Zuhause für die Handball-Bundesliga, Handball liegt uns Wontis also im Blut. Ich freue mich unfassbar darauf, dass hier in Köln, meiner Wahlheimat, der nächste Europameister gekürt wird!“

Hat Köln im Herzen: Laura Wontorra. Foto: Bopp

Zur Entscheidung der Verantwortlichen sagt Füchtenschnieder dagegen: „Junge sympathische Frauen in der Berichterstattung, da freut man sich. Aber müssen es Werbegesichter der Sportwettanbieter sein? Vielleicht hat man das nicht ausreichend bedacht. Ich finde das ist keine gute Wahl. Wir haben den Botschafter Werner Hansch, das ist ja eine bewusste Entscheidung. Zumal diese Werbung besonders perfide ist, man weiß nicht wo ist die Berichterstattung, wo die Werbung?“

Just am Donnerstag geriet das Thema Sportwetten in die Schlagzeilen. Es gab Groß-Razzien in Köln und ganz Deutschland. Durchsuchungen und Verhaftungen von Repräsentanten eines Anbieters in Sachen illegalen Glücksspiels.

Füchtenschnieder: „Der Vollzug gegen illegale Angebote der Anbieter läuft schleppend, ich habe mich gefreut, dass die Polizei da tätig geworden ist. Wenn sechs Leute auf einen Schlag verhaftet werden, kann man das Ausmaß erahnen.“