Eine 34-jährige Frau ist am gestrigen Sonntag von Beamten der Kölner Bundespolizei im Bereich des Bahnhofs Mülheim festgenommen worden. Wie sich später herausstellte, war die Frau keine Unbekannte.

Köln | Die Zivilfahnder der Bundespolizei hatten die Verdächtige gegen 17:30 Uhr ins Visier genommen, nachdem sie im Bahnhofsbereich auffällig nach potenziellen Opfern suchte und diese dann ausspähte. Als sie in einen Regionalexpress in Richtung Köln Hauptbahnhof einstieg, folgten ihr die Ermittler. Dort angekommen beobachteten sie, wie die Verdächtige beim Verlassen des Zuges etwas in ihren Schal einrollte. Offenbar hatte sie während der Zugfahrt Beute gemacht und den Schal zum Abdecken benutzt, während sie in Taschen oder Jacken hineingriff, ein bekannter Trick.

Am Kölner Hauptbahnhof hielten die Beamten die 34-Jährige an und forderten sie auf, ihnen zur Dienstsstelle der Bundespolizei am Hauptbahnhof zu folgen. Dort wurde bei der anschließenden Durchsuchung eine Geldbörse inklusive Inhalt im Wert von rund 700 Euro sichergestellt. Die Besitzerin, eine 70-jährige Seniorin, hatte den Diebstahl noch gar nicht bemerkt und wurde im Zug von den Beamten darüber aufgeklärt.

Obwohl einschlägig bekannt, wurde die Tatverdächtige noch am gleichen Abend wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie sei krank und schwanger, hieß es dazu weiter. Dennoch wird sie sich in einem „besonders schweren Fall von Diebstahl“ nun strafrechtlich zu verantworten haben.

Autor: Bernd F. Löscher