Köln, 10.9.2007, 17:20 Uhr >
Die Verwaltung der Stadt Köln meldet heute, dass man sich um das Projekt einheitliche Behördennummer 115 bewerben möchte, auch wenn die Kosten noch nicht geklärt sind. Die Stadt Köln möchte sich mit ihrem Call-Center Köln/Bonn/Leverkusen an dem Verfahren für eine „Bundeseinheitliche Servicenummer 115“ beteiligen und damit Modellregion für einen vorgesehenen Pilotbetrieb werden. Mit dem Thema befasste sich am heutigen Montag, 10. September 2007, der Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen. Den endgültige Beschluss über die Beteiligung der Stadt Köln an dem bundesweiten Verfahren ist für die nächste Ratssitzung am 18. September 2007 zu erwarten.

Auf Bundes- und Landesebene wird seit Ende 2006 verstärkt an der Konzeption für eine in ganz Deutschland erreichbare einheitliche Telefonnummer 115 gearbeitet. Unter der Nummer sollen Bürger Auskünfte einholen, Anträge stellen, Ereignisse melden und viele weitere Serviceleistungen in Anspruch nehmen können. Der Service soll, unabhängig von Zuständigkeiten, grundsätzlich für alle Behördendienste gelten und sukzessive ausgebaut werden.

Die Idee für eine bundesweite Servicenummer, die in den USA bereits erfolgreich eingeführt wurde, hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem IT-Gipfel der Bundesregierung im Dezember des vergangenen Jahres aufgegriffen. Seitdem befassen sich das Bundesministerium des Innern und das Bundesland Hessen mit der weiteren Umsetzung  des Projektes auf Bundesebene. Oberbürgermeister Fritz Schramma: „Wir unterstützen die Initiative der Bundesregierung für die Einführung einer einheitlichen Behördennummer gerne. Ich gehe davon aus, dass wir mit unserem bereits jetzt überregional arbeitenden Call-Center beste Voraussetzungen für eine Auswahl zur Modellregion mitbringen. Die Bewerbung und Teilnahme bietet eine große Chance, unsere jetzige Vorreiterrolle in Sachen Call-Center und Bürgerservice noch weiter auszubauen.“

Die Vorarbeiten und Erfahrungen aus der Beteiligung an dem Projekt können für die Stadt Köln ein wichtiger Baustein zur Umsetzung einer EU-Dienstleistungsrichtlinie sein, nach der bis zum Ende des Jahres 2009 auch in den Kommunen verpflichtend ein einheitlicher Ansprechpartner für Verwaltungsdienstleistungen einzurichten ist. Die Modellregionen sollen von Beginn an in den weiteren Entwicklungsprozess eingebunden werden. Insbesondere sollen die Erfahrungen der bereits bestehenden Service-Center in die Strategieentwicklung und Erprobung mit einfließen. Über die notwendigen Investitionen gibt es derzeit noch keine Vorstellungen. Mit näheren Angaben hierzu ist bis zum Ende der Entwicklungsstudie (bis Ende 2008) zu rechnen. Auch ist noch offen, ob sich der Bund an den anfallenden Kosten eines Pilotbetriebes beteiligen wird. Eine abschließende Entscheidung für eine Teilnahme als Pilotbetrieb ist mit der heutigen Interessensbekundung noch nicht verbunden. Die Verwaltung wurde beauftragt, die politischen Beschlussgremien erneut einzuschalten, sobald die finanziellen Rahmenbedingungen konkretisiert werden können.

[ag; Quelle: Stadt Köln]