Köln Die Musik der Kölner Rockband Smokemaster ist tanzbar, intuitiv und stilistisch breit gefächert. Der Stoner Rock berührt die Genres Psychedelic und Blues, mit Blick auf den Sound der 60er und 70er Jahre.
Nach dem erfolgreichen Debüt im Jahr 2020 geht die Gruppe nun mit ihrem Zweitling “Cosmic Connector” an den Start. Im Interview blickt Gitarrist Jerome “Jay” Holz auf die neuen Songs und auf die Entwicklung der 2018 gegründeten Band.
Das Debütalbum war ein großer Erfolg. Wie groß war jetzt der Druck beim Nachfolger?
Jay Holz: Ein bisschen Druck war natürlich da, weil wir mit dem zweiten musikalisch an der das erste Album anknüpfen wollten. Wir sind an die neuen Songs aber mit einem anderen Ansatz herangegangen. Sie haben mehr Struktur bekommen und wir haben der Stimme unseres Sängers Björn mehr Raum eingeräumt. Das erste Album war ja zunächst rein instrumental geplant, Björn kam erst später dazu. Außerdem haben wir inzwischen technisch weiter aufgerüstet. Das hat die Songs beeinflusst, ohne diese dabei langweilig werden zu lassen.
Wie läuft die Arbeit an den Songs ab?
Holz: Bei uns arbeitet die ganze Band gemeinsam an den neuen Songs. Jeder hat beim Stil andere Präferenzen und die Stücke sind dann ein Mix aus allem. Wir legen uns da nicht fest und sind immer offen für Neues. Oft kommt ein Bandmitglied mit einer Idee oder auch schon einem zu Hause aufgenommenen Demo in den Proberaum und der Song wird dann gemeinsam ausgearbeitet. Dabei ergeben sich beim Jammen auch noch oft neue Ideen.
Jedes Bandmitglied hat zwei Jobs
Die Bandmitglieder sind alle berufstätig. Wie funktioniert das mit dem Job und der Musik?
Holz: Wir haben in der Woche zwei Proben. Die eine findet abends unter der Woche statt, die andere am Wochenende. Gigs sind meist auch am Wochenende. Manchmal muss man auch schon mal Überstunden dafür abbauen und am Freitag früher gehen. Insgesamt sind das inzwischen für jeden zwei Jobs geworden, die er miteinander vereinbaren muss. Sehr intensiv war jetzt der April, als wir für die Albumpromo sehr viel unterwegs waren.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit dem Label Tonzonen?
Holz: Das Label ist für uns ein sehr wichtiger Partner. Das Team von Tonzonen kümmert sich um das Release des Albums und um die Promo dafür. Das gilt auch für das Mastern der Songs. Hier hatten wir Eroc von Grobschnitt an Bord.
Wie ist Smokemaster als Band entstanden?
Holz: Lukas und Toby waren gemeinsam bei einer Band. Sie waren aber damit unzufrieden und sind ausgestiegen, um eine eigene Band zu gründen. Sie produzierten die ersten Demos mit ihren Grundideen und suchten gleichzeitig nach weiteren Musikern. Ich kannte die beiden aus meiner Arbeit beim Kölner Musicstore und hatte ebenfalls Lust auf ein neues musikalisches Projekt. Dort gab es auch den Kontakt zu anderen Bandmitgliedern, unseren Sänger Björn kannte ich zum Beispiel als Kunde im Musicstore. Insgesamt war es ein großes Glück, dass wir in dieser Konstellation zusammengekommen sind. Jeder hatte wirklich Lust auf das Projekt und war bereit, sich voll dafür zu engagieren.
„War Piece“ – ein Song für den Frieden
Wie würden Sie den Sound von Smokemaster beschreiben?
Holz: Unser Stil ist ein Mix aus verschiedenen Genres und Einflüssen. Da wäre der Pyschedelic-Sound der 60er und 70er, mit Blick auf Großbritannien und die USA. Dazu kommt Krautrock. Gut durchdachte Songs treffen auf gefühlvolle Nummern und brachiale Soundwände. Es ist eine Musik, zu der man sich gut bewegen und in der man sich auch verlieren kann.
Der Song “War Piece” enthält ein aktuelles politisches Statement.
Holz: Wir haben es uns nicht auf die Fahnen geschrieben, eine sehr politische Band zu sein. Aber im Schatten des Kriegs in der Ukraine ist es uns wichtig, als Band für den Frieden einzutreten. Wobei der Song nicht spezifisch nur auf diesen Konflikt blickt, sondern sich klar gegen alle Kriege auf der Welt ausspricht.
Welchen Bezug haben Sie zu Ihrer Homebase Köln?
Holz: Ich bin der einzige gebürtige Kölner in der Band, die anderen sind nach Köln zugezogen. Wir fühlen uns aber alle sehr wohl hier in der Stadt. Die Künstlerszene ist in Köln sehr lebendig und hat auch ihre Ecken und Kanten. So gibt es in der Stadt sehr viel zu entdecken. Das macht die Stadt für eine Band wie uns attraktiv.