Köln | Im Rahmen des „Kölner Bildungsmodells“ sollen 500 junge Arbeitslose, die bisher keinen Berufsabschluss besitzen, durch zertifizierte Teilqualifizierungen nachträglich ausgebildet werden. Das Projekt soll zum 1. April starten. Zielgruppe für das neue Modell sind junge Arbeitslosengeld II-Empfänger zwischen 25 und 35 Jahren mit Hauptschul- oder mittlerem Schulabschluss aber ohne Berufsausbildung.

Mit Bildung gegen Arbeitslosigkeit

„Die jungen Menschen erhalten durch das Projekt die Chance, ihre Berufsaussichten nachhaltig zu verbessern“, freut sich Olaf Wagner, Mitglied der Geschäftsführung im Jobcenter Köln, „denn ein fehlender Berufsabschluss ist in vielen Fällen der Hauptgrund, warum Menschen immer wieder arbeitslos werden.“ Allein in Köln sind, so die Stadt Köln, von den jungen Arbeitslosengeld II-Empfängern im Alter zwischen 25 und 35 Jahren rund 11.500 ohne Berufsausbildung.

„Nahezu die Hälfte der Arbeitsverhältnisse ohne Qualifizierung oder Berufsabschluss enden bereits innerhalb der ersten sechs Monate.“, so Arbeitsagentur-Chefin Roswitha Stock. Gegen diesen Missstand will das Bündnis für Arbeit, ein Zusammenschluss wichtiger Akteure am regionalen Arbeitsmarkt, mit dem Kölner Bildungsmodell vorgehen.

Schritt für Schritt einen Abschluss nachholen

Das Kölner Bildungsmodell ist aus mehreren, zeitlich überschaubaren und anerkennten Qualifizierungsbausteinen zusammengesetzt. Die Teilqualifikationen aus den Bereichen Logistik, Handel, Metall Gastronomie und dem Baugewerbe sollen dabei bewusst praxisnah gestaltet sein. Das Modell soll es Teilnehmern ermöglichen, ihren vollwertigen Berufsabschluss über einen längeren Zeitraum von bis zu acht Jahren zu strecken.

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Das Kommunale Bündnis für Arbeit in Köln

Das Konzept für das Kölner Bildungsmodell wurde vom Kommunalen Bündnis für Arbeit in Köln entwickelt. Das Bündnis, unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Jürgen Roters, setzt sich zusammen aus den relevanten Akteuren am Kölner Wirtschafts- und Arbeitsmarkt. Unter anderem aus Vertretern der Agentur für Arbeit Köln, dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie, des Deutschen Gewerkschaftsbundes Region Köln-Bonn, der Handwerkskammer zu Köln, der Industrie- und Handelskammer zu Köln, dem Jobcenter Köln, der Kreishandwerkerschaft und der Stadt Köln. Ziel ist es, durch Projekte und Maßnahmen, Arbeitslosigkeit abzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Köln zu stärken.

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Autor: dd | Foto: Lightpoet/Fotolia
Foto: Symbolfoto