Kostenloses drittes Kindergartenjahr – Vorteile für Eltern und Kind
"Wir sind der Meinung die Priorität auf die Bildung zu setzen", erklärte Karl Klipper, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, und sprach ganz besonders die Eltern der Kindergartenkinder an. Denn die Kölner CDU-Fraktion fordert, dass das dritte Kindergartenjahr kostenlos werden soll. Im Kindergarten bekommen Kinder die ersten sozialen Kontakte und entwickeln ein weites Sprachvermögen, so dass die frühe Anmeldung im Kindergarten wichtig für die Entwicklung des Kindes ist. Heute gehen bereits etwa 90 Prozent der Kölner Kinder in einen Kindergarten und Bürgermeister Joseph Müller betonte: "In Köln hat jedes Kind, das möchte, einen Kindergartenplatz." Das Ziel ist diese Zahl noch zu steigern und durch ein Stufenprojekt Kindergärten kostenlos werden zu lassen. Zwar sind Gymnasien, Real-, Haupt- und Sonderschulen kostenlos, nur die Ausbildung der Jüngsten nicht. Der Jugendausschuss hat einen Antrag an den Rat der Stadt Köln gestellt, als ersten Schritt für die geforderte Beitragsfreiheit, das dritte Kindergartenjahr kostenlos werden zu lassen. Der Antrag wird im Januar 2008 dem Rat der Stadt Köln vorgelegt.

Vorteile für jedes Kind
Aber nicht nur die Entwicklung sozialer Kompetenzen und eines höheren Sprachvermögens, als gleichaltrige Kinder die nicht in einen Kindergarten gehen, sind von Bedeutung. Im Kindergarten erhalten Iinder eine individuelle pädagogische Betreuung, Auffälligkeiten im Verhalten und im Benehmen werden früh erkannt, bei Defiziten kann schnell reagiert werden und das Kind hat jeden Tag einen gesicherten Tagesablauf.

Finanzierung des kostenlosen dritten Jahres
Möglich ist das kostenlose dritte Kindergartenjahr durch die positive Haushaltsentwicklung der Stadt. Momentan weist die Stadt Köln ein Defizit von sieben Millionen Euro aus. In diesen Betrag ist noch nicht der Wenigerausgabe Fonds "Deutsche Einheit" über 15 Millionen Euro eingerechnet. Kommt dieses Geld noch hinzu, liegt die Stadt Köln aktuell bei einem Plus von acht Millionen Euro.

Kinder zwischen drei bis sechs Jahren kosten Eltern mit einem Einkommen bis 36.813 Euro bei einer 45 Stunden Betreuung 56,00 Euro im Monat. Verdient eine Familie jedoch knapp das doppelte, also über 61.355 Euro, zahlte die Familie fast das fünffache, 256,36 Euro im Monat. Auffallend findet man bei der CDU, dass eine Betreuung von 45 Stunden billiger ist, als die Betreuung von 25 oder 35 Stunden. Die CDU-Fraktion im Kölner Rat errechnete, dass das dritte Kindergartenjahr, wenn 100 Prozent der Kindergartenkinder in den Kindergarten gehen würden, die Stadt im Jahre 2009/2010 maximal 5,5 Millionen Euro kosten würde. Der Stadt bliebe somit ein Plus von rund 2, 5 Millionen Euro.

Aktueller Stand in Kölner Kindergärten
Seit September 2007 sind 7.386 Kinder in Kölner Kindergärten angemeldet. Von diesen sind bereits 2.000 Kinder seit zwei Jahren im Kindergarten. Für diese Kinder wäre dritte Kindergartenjahr frei. Von den 7.386 Kindern sind außerdem bereits 2.600 Kinder in Köln betragsfrei, d.h. die Eltern sind Inhaber des Köln-Passes oder verdienen weniger, als 12.271 Euro.

Johanna Tybussek für report-k.de/ Kölns Internetzeitung