„Da kommt man schon ins schwitzen“. Rainer Nähle und seine Frau hatten sich gerade drei Steine mit einem Gesamtgewicht von zirka 120 Kilogramm gekauft. Aus Troisdorf angereist, hatten sie drei Stunden gewartet um die besonderen Dombausouvenirs endlich in den Händen halten zu können. „Ein Stück Heimat für unsere beiden Söhne in Braunschweig“, erklärte Rainer Nähle. „Wir hatten uns schon beim ersten Mal ein paar Steine zugelegt.“      
    
Dombaumeisterin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner zeigte sich äußerst zufrieden mit der Verkaufsaktion. „Die Begeisterung für den Dom drücke sich hier besonders aus. Eine Person kam sogar aus Berlin.“ Zusammen mit dem Bohrkern erhielten alle Interessenten ein von der Dombaumeisterin unterzeichnetes Zertifikat, das die Echtheit des Steines bezeugte. Je nach Gewicht der Stücke zahlten die Interessenten 30 bis 60 Euro. Der Erlös ist für die Instandhaltung des Doms gedacht.

Teilweise stundenlang warteten die Interessenten auf dem Roncalliplatz darauf, sich die Fundamentsteine aussuchen zu können.

Matthias Deml, Pressesprecher der Dombauverwaltung, erklärte: „Die Steine stammen aus dem Bau eines neuen Eingangs, bei dem zurzeit zwei Fundamentmauern durchbrochen werden.“ Die dabei anfallenden Bohrkerne wurden erstmals mit großem Erfolg am 18. März abgegeben. „Alle Bohrkerne bestehen aus Basalt, Tuffstein und Kalkmörtel und stammen aus dem 14. Jahrhundert “ Ihre Länge beträgt sieben bis acht Meter, aus denen dann 100 Einzelstücke zum Verkauf gefertigt wurden.        

Ende September erfolgt wegen weiterer Außenbohrungen am Südtor ein erneuter Verkauf der anfallenden Bohrkerne. Dabei wird vermutlich wieder mit einem erneuten hohen Andrang zu rechnen sein, denn die Steine sind wie Herr Nähle es ausdrückt: „Ein Stück Heimat zum mitnehmen.“  

Johannes Braun für report-k.de/ Kölns Internetzeitung