Köln | „And the winner is…!“ – dieses Hollywood-Ritual bei der Oscar-Verleihung bestimmt auch die alljährliche Verleihung der Kölner Theaterpreise. Doch was bei allen Sparten für Spannung und Überraschungen sorgt, gilt nicht für den Ehrentheaterpreis. Der steht schon lange im Voraus fest. Wie auch jetzt: „And the winner is Winfried Gellner!“

Der Kölner Ehrentheaterpreis 2017 geht an Dr. Winfried Gellner, ehemaliger Kulturamtsreferent und ehemaliges Mitglied im Theaterbeirat der Stadt Köln.
Die Jury des Kölner Ehrentheaterpreises, begründet ihre Entscheidung wie folgt:

„Winfried Gellner – eine ‚Institution‘ des Kölner Kulturlebens – ein Mensch, der wie kein anderer die gesamte Bandbreite der Kölner Kunst-Szene kennt, Entwicklungen seit den 1970er Jahren mitverfolgt und unterstützt hat und auch heute immer noch mit Neugier und Wissen das zeitgenössische Kunstgeschehen miterlebt und nach wie vor mitgestaltet.“. So begründet diue Jury, die sich aus bisherigen Ehrentheaterpreisträgern zusammensetzt, ihre Entscheidung.

In seiner Person verknüpfe sich auf kongeniale Weise jahrelange Kenntnis in Verwaltung und Kulturpolitik mit großem Fachwissen, das gepaart sei mit echter Leidenschaft für Literatur, Theater, Tanz, performativer und bildender Kunst, heißt es weiter. „Wie kaum eine andere Kölner Persönlichkeit verbindet er Kompetenz, Weltoffenheit, Zurückhaltung und Loyalität.“. Es gehe ihm um die Inhalte, um die Kunst und die Menschen, die sie schaffen. Er sei stets auf der Höhe der Zeit und offen für Neues.

Er hatte sein Ohr immer Puls der freien Kölner Kulturszene

Sein Studium der Ostasiatischen Kunst und Theaterwissenschaft beendete er 1971 in Tokio mit der Promotion. Von 1979 bis 2005 war er im Kulturamt der Stadt Köln Referent für Bildende Kunst, künstlerische Fotografie, Literatur, Film und Neue Medien im Kulturamt der Stadt Köln. Eigentlich schon Rentner, übernahm er noch für ein Jahr die Schwangerschaftsvertretung der Referentin für Theater und Tanz. Während all dieser Jahre war er auch noch abends immer unterwegs, um den Kontakt zur freien Kulturszene zu halten. Von 2006 bis 2014 war er Mitglied im Theaterbeirat der Stadt Köln. Für die SPD saß er als beratender Bürger im Kulturausschuss, schied aber bald aus. Er sei seiner Partei zu kritisch gewesen, heißt es.

Der Kölner Ehrentheaterpreis wird am 4. Dezember im Rahmen der Verleihung der Kölner Tanz- und Theaterpreise überreicht. Das Preisgeld in Höhe von 2.600 Euro wird von NetCologne gestiftet.

Autor: ehu