Köln | Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein kritisiert die Verwaltung der Stadt Köln. Zum einen fehlten immer mehr Wohnungen in Köln, zum anderen fehle es an Strukturen den Wohnungsbau nachhaltig voranzubringen. Unter anderem dauerten Baugenehmigungen teilweise über sechs Monate. Der Verein spricht von einem Ämterdschungel für Investoren.

In Köln würden zu wenige Wohnungen gebaut. Zwar habe der Rat 2014 das Stadtentwicklungskonzept Wohnen beschlossen, aber es würden zu wenige Wohnungen gebaut. 3.900 Wohnungen pro Jahr seien notwendig so die Stadt, der Haus und Grundbesitzerverein spricht von 4.000 bis 4.500. Diese Annahme fußt auf einer Studie die der Verein beim IW Köln in Auftrag gegeben hat. Tatsächlich seien in den Jahren 2000 bis 2013 nur 2880 Wohnungen gebaut worden. Den schwarzen Peter hat nach Ansicht des Vereins die Stadt. Wer eine Baugenehmigung haben wolle, der warte in der Regel sechs Monate. Es fehle ein Flächenplan auf dem ersichtlich sei welche Flächen baureif und planungsfähig seien. Es fehle zudem für Investoren an einem Kümmerer, der sie durch den Kölner „Ämterdschungel“ führe. Der Verein fordert einen „Wohnungsbaulotsen“.

Im Baulückenprogramm sieht der Verein ein Potenzial von 15.000 Wohnungen. Aber auch hier sieht der Verein Hindernisse, etwa in der Stellplatzabgabe. Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein fordert die Stadt Köln auf, auch vor dem Hintergrund eines geänderten Verkehrsverhaltens auf die Stellplatzabgabe zu verzichten und so einen Anreiz zum Wohnungsbau zu geben. Zudem fordert man mehr Wohnungsbau für das Rechtsrheinische, etwa Zündorf Süd. Der Deutzer Hafen würde hierfür alleine nicht ausreichen.

Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein fragt zudem ob Köln ein Spielcasino brauche. So schreibt man: „Es ist schon grotesk, dass sich die Politik mit Vehemenz für ein Projekt einsetzt, dass vor allem der Beförderung einer Sucht dient. Die verlockenden Einnahmen scheinen aber auch dies zu rechtfertigen. Angesichts der neusten Entwicklungen bei der Gesellschaft „Spielbanken NRW“ muss kritisch hinterfragt werden, ob es diese Gewinne wirklich geben wird. Berichten zufolge können manche Spielbanken in NRW nur mit Verlust betrieben werden.“

Für kleine und große Projekte fordert man mehr Geschwindigkeit und eine bessere Koordination, auch was die Gestaltungselemente anbelangt. Es herrsche eine heilloses Durcheinander.

Der Verein hat mittlerweile über 27.500 Mitglieder.

Autor: Andi Goral