Köln | Im Februar wurde die rechtsextreme Zelle Gruppe S, die sich aus unterschiedlichen rechten Strömungen zusammensetzt ausgehoben. Der Anführer Werner S. Die Kölner Linke sieht Verbindungen zu rechtsextremen und rechten Gruppen in NRW und fordert von NRW-Innenminister Reul, deren Verbot. Offen ist zudem der Fall eines Mitglieds von Combat 18 das in Köln 2019 wohnte, der rechtsextremen Gruppierung die Bundesinnenminister Horst Seehofer verbot.

Die Gruppe S. umfasst 13 Personen, die sich gegenseitig versprachen, sich bei Anschlägen zu unterstützen. Sie trafen sich konspirativ und hielten den Kontakt über Mails und Telegram-Chats aufrecht. Der Generalbundesanwalt sprach davon, dass sie Anschläge auf Moscheen, Politiker und Migranten planten. Sie wollten so „bürgerkriegsähnliche Zustände“ in Deutschland auslösen.

Die Kölner Linke beklagt, dass insbesondere über die neuen Netzwerke rund um die „Gruppe Werner S.“ wenig bekannt sei und die Polizei sich nicht in die Karten blicken lasse. Jörg Detjen, Fraktionssprecher Die Linke im Rat der Stadt Köln: „Zwischen dem terroristischen Netzwerk „Gruppe Werner S“ und rechtsextremen Gruppen in NRW, darunter auch Begleitschutzgruppen in Köln und Düsseldorf, bestehen enge Verbindungen. Ich fordere das NRW-Innenministerium auf, diese Gruppen auszuheben, zu verbieten und anzuklagen.

Zu diesen Gruppen zähle ich: First Class Crew (Steeler Jungs); Huttroper Jungs; Dortmund passt auf – Bürgerwehr DO-Mengede; Bruderschaft Deutschland (Düsseldorf); Schwesternschaft Deutschland; Besorgte Bürger Herne; Mönchengladbach steht auf; Patrioten NRW; Begleitschutz Köln e.V./Internationale Kölsche Mitte.“

Die Linke folgert diese Zusammenhänge aus einer Demonstration, die am 3. Oktober 2019 in Berlin stattfand. Dort sollen Mitglieder der „Gruppe Werner S.“ anwesend gewesen sein und auch ein bekannter Kölner Rechter Samy M. Der soll sich auch an den Protesten gegen den WDR beteiligt haben. Sowohl in Berlin als auch in Köln sollen Mitglieder des Begleitschutzes beteiligt gewesen sein.

Der Kölner Linken Bundestagsabgeordnete Matthias W. Birkwald schriftlich: „Die NRW-Behörden, aber auch Bundesinnenminister Horst Seehofer müssen jetzt zügig handeln und nicht jahrelang warten – wie beispielsweise bei der Zerschlagung von ‚Combat 18‘ – bis eingeschritten wird. Der offene Übergang dieser Gruppen zu terroristischem Handeln ist offensichtlich.“

Keine Auskunft zu „Combat 18“ Mitglied in Köln

„Combat 18“ („Kampfgruppe Adolf Hitler“) ist eine neonazistisch-terroristische Organisation, die im Zusammenhang mit dem Mord am Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke in die Schlagzeilen geriet. Der mutmaßlich Verdächtige am Mord an Walter Lübcke der Kasseler Stephan E. könnte über Personen aus dem „Combat 18“ („C18“)-Netzwerk mit diesem in Verbindung gestanden haben. Nach einer Anfrage der Grünen im Landtag von Nordrhein-Westfalen, teilte das Innenministerium im März mit, dass „C18“ in NRW von 2009 bis 2017 insgesamt 84 Straftaten beging. 19 davon in Köln. Einer der Tatverdächtigen, der für einen Großteil der 19 Kölner Straftaten verantwortlich sein soll, wohnt in Köln, so die Polizei Köln auf Anfrage dieser Internetzeitung. Ein Kölner Zelle von „Combat 18“ gebe es nicht, so die Ermittler.

Am 23. Januar verbot Bundesinnenminister Horst Seehofer „Combat 18“. In diesem Zusammenhang fragte diese Internetzeitung nach dem Kölner Tatverdächtigen. Das Bundeskriminalamt verwies an das Bundesinnenministerium und dieses auf das NRW-Innenministerium. Danach erklärte Innenminister Herbert Reul, der zuvor ein Verbot von „Combat 18“ gefordert hatte, dass in NRW ein Mann in Castrop-Rauxel verdächtigt werde. Zu dem Kölner Tatverdächtigen äußerte sich das NRW-Innenministerium, trotz Nachfrage nicht.

Autor: Von Redaktion