Köln | Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beziffert die Zahl der Handys, die in deutschen Schubladen liegen auf 124 Millionen. Darin seien 2,9 Tonnen Gold, 30 Tonnen Silber und 1.100 Tonnen Kupfer verbaut. Die Ratsfraktion der Kölner Grünen und der CDU will erreichen, dass die Stadt und die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) Sammelboxen in städtischen Gebäuden aufstellt, um eine hohe Wiedergewinnung der Wertstoffe sicherzustellen und den Kölnerinnen und Kölner eine einfache Möglichkeit bietet sich daran zu beteiligen.

Wer erinnert sich noch an all die Namen und Versionsnummern seiner Smartphones? Nehmen wir das iPhone 4s – das fünfte iPhone von Apple. Wer das heute noch nutzt, nicht regelmässig an den Softwareupdates teilnahm, hat immer noch ein funktionstüchtiges Gerät mit vielen Funktionen, um zu telefonieren, zu fotografieren oder Videos zu drehen.

Wer das Gerät in der Öffentlichkeit hervorholt trifft auf Erstaunen und hört nicht selten den Satz „das war das Beste iPhone“. Das 4s brachte Apple im Jahr 2011 auf den Markt, also vor sieben Jahren und ist heute schon bei Versionsnummer X. Die Welt der Smartphones dürfte einer der schnelldrehendsten Märkte sein und die Verbraucher machen mit. Alle zwei bis drei Jahre ein neues Gerät unterstreicht den persönlichen Status und man ist auf der Höhe der Zeit.

Die DUH erklärt, dass die Herstellung eines einzelnen Smartphones 70 Kilogramm an natürlichen Ressourcen verbraucht und 75 Prozent der CO2-Emission dabei entstehen. Ein Fakt, den viele Verbraucher dabei vergessen, wenn sie ein neues Gerät erwerben. Genauso wie ihr altes Gerät, dass in irgendwelchen Schubladen schlummert.

In einem gemeinsamen Antrag haben Grüne und CDU den Vorstoß unternommen, mehr Handys und Tablets als bisher aufzubereiten und wiederzuverwerten oder zu recyceln. Dazu sollen die Stadt Köln und ihre stadtnahe Beteiligungsgesellschaft Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe AWB Sammelboxen in städtischen Gebäuden aufstellen, dessen Inhalt anschließend von einem Drittanbieter verwertet werden soll. Der Antrag wurde auf der heutigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Grün mit großer Mehrheit beschlossen.

„Mit unserer Antragsinitiative wollen wir die ressourcenschonende Verwertung von Handys, Smartphones und Tablets weiter voranbringen. Das ist schon alleine ökologisch höchst sinnvoll, enthalten die elektronischen Geräte doch eine Vielzahl von schädlichen und wertvollen Inhaltsstoffen, die nicht einfach im Müll landen sollten. Außerdem lassen sich viele Handys, die von ihren Besitzerinnen und Besitzern abgegeben werden, problemlos weiterverwenden“, betont der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Kölner Rat, Gerd Brust.

Auch Diensthandys und Tablets könnten so recycelt werden, denn auch der Datenschutz sei mittlerweile gewahrt, so die Ratsfraktion der Grünen und der CDU.

Autor: Andi Goral