Das Kölner Projekt "Wohnen für Hilfe" erhielt eine Anerkennung der Stiftung „Lebendige Stadt“ bei der Verleihung des Stiftungspreises zum Thema „seniorenfreundlichste Stadt". Insgesamt hatten sich 239 Projekte für den Stiftungspreis beworben. Der mit 15.000 Euro dotierte Stiftungspreis ging nach Arnsberg. Daneben erhielten vier andere Städte, darunter Köln, eine Anerkennung. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters nahm die Auszeichnung in München gemeinsam mit Projektbeteiligten entgegen. „Ich freue mich, dass dieses gemeinsame Wohnprojekt von Stadt und Kölner Universität unter einer großen Zahl von Bewerbungen einen Anerkennungspreis bekommen hat. Ziel des Projektes ist es, ältere Menschen mit viel Platz im Haus oder in der Wohnung und wohnungssuchende Studierende zusammenzubringen. Gegen kleinere Tätigkeiten und Hilfen im Haushalt können Studentinnen und Studenten günstig wohnen. Dass diese Idee Früchte trägt, zeigt sich auch daran, dass andere Universitätsstädte das Modell übernommen haben“, erklärte Roters.

Pro Quadratmeter eine Stunde Hilfe
„Wohnen für Hilfe“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Amtes für Wohnungswesen der Stadt Köln und der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln. Es wurde 2005 unter Beteiligung der Kölner Seniorenvertretung ins Leben gerufen. Hintergrund war und ist, dass Jahr für Jahr viele Studierende in Köln preiswerte Zimmer oder Wohnungen suchen und ältere Menschen oftmals über viel Wohnraum verfügen sowie gleichzeitig Hilfen im Alltag benötigen oder wünschen. Die Möglichkeiten Studierender, in Studentenwohnheimen oder Wohngemeinschaften Unterkunft zu finden, sind begrenzt, die Nachfrage nach preiswerten Wohnungen in Köln weiterhin hoch. Das Projekt vermittelt dabei zwischen Studierenden und Senioren. Pro Quadratmeter überlassenen Wohnraum leisten die Studierenden eine Stunde Hilfe im Monat. Sie helfen zum Beispiel im Haushalt oder Garten, geben Hausaufgabehilfe, Nachhilfestunden, erledigen Einkäufe, leisten Gesellschaft, versorgen das Haustier oder stehen für gemeinsame Spaziergänge zur Verfügung. Pflegeleistungen gegenüber den Wohnungsgebern sind allerdings ausgeschlossen.

Zwischen den Wohnpartnern wird ein Wohnraumüberlassungsvertrag geschlossen, in dem die jeweiligen Unterstützungsleistungen und auch die Höhe der Nebenkosten geregelt werden. Wohnnebenkosten wie Strom, Heizung und Wasser tragen die Studierenden. Bis Anfang 2010 waren als Wohnraumanbieter nur Seniorinnen und Senioren eingebunden. Nun ist das Projekt zusätzlich für Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen und ältere Paare ausgeweitet. Das zunächst durch Landesmittel getragene Projekt "Wohnen für Hilfe" wird seit 2009 von der Stadt Köln finanziert.

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