Das Archivfoto zeigt die Lanxess Arena bei Nacht im Jahr 2017. | Foto: Bopp

Köln | Am 9. Mai spielt der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters ein Konzert in der Lanxess Arena in Köln-Deutz. Politker:innen aus verschiedenen Fraktionen des Kölner Rats äußerten sich gestern in einem Offenen Brief gegen das Konzert– Die Botschaft ist deutlich: „Keine Bühne für Antisemiten!“. Waters soll mehrfach in der Vergangenheit seine Bühne missbraucht haben, um antisemitische Aussagen und Symboliken zu tätigen.

In einem Offenen Brief unterzeichneten Grüne, CDU, SPD, FDP, Volt sowie Ngoc Gabriel von den Klimafreunden und Thor Zimmermann aus der Wählergruppe Gut ihre Forderung und sendeten diese am Dienstag, den 21. Februar, an die Verantwortlichen der Lanxess Arena. Darin heißt es: „Wir reagieren mit Unverständnis auf die Haltung des Konzert-Veranstalters FKP Scorpio, der Waters eine Bühne ermöglicht, und fordern die Geschäftsführung der Lanxess-Arena auf, alles dafür zu tun, um das Konzert noch zu verhindern.“ Auf Kölner Bühnen sollen antisemitische Inhalte keinen Platz finden. Das gälte „besonders in Zeiten, in denen es wieder vermehrt, auch in Köln, antisemitische Übergriffe gibt.“

Mit ihren Forderungen schließen sich die Mitglieder im Kölner Rat den Forderungen der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Kölner Synagogen-Gemeinde an.

Der Vorwurf gegen Roger Waters

Waters wird vorgeworfen, Anhänger der antiisraelischen Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) zu sein. Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte in einem Interview Anfang Februar der „Jüdischen Allgemeine“: Der Musiker sei „offenkundig zu einem aktiven BDS-Unterstützer und darüber hinaus –Verschwörungstheoretiker geworden“. BDS ist eine Israel-kritische Boykottbewegung, der immer wieder zudem Antisemitismus nachgesagt wird.

Zudem nutzte Waters bereits die Bühne der Lanxess Arena im Jahr 2018 für antisemitische Äußerungen zu tätigen. Waters sorgte außerdem durch „auffallend Russland-nahe und verschwörungstheoretische Äußerungen mit Blick auf den Ukraine-Krieg für Schlagzeilen“, hieß es im Offenen Brief. In einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat am 08. Februar machte er „Provokateure“ im Westen für den Krieg mitverantwortlich.

rs