Köln | aktualisiert | Eigentlich wollte der Kölner Zoo um 11:30 Uhr das jüngste der 15 Kälber von Leitkuh „Cheyenne“ vorstellen. Das war am 2. Mai geboren. Aber dann kam alles ganz anders, denn „Ribanna“ gebar um 11:40 Uhr ihr 13. Kalb. Um 13:00 Uhr stand das junge Kalb dann zum ersten Mal auf eigenen Beinen. Sehen Sie hier die sensationellen Fotos von der Geburt und die ersten Schritte des jungen Kalbes.

Fotostrecke: Sensationelle Fotos von der Geburt bis zu den ersten Schritten >

Der Kölner Zoo wollte gegen 11:30 Uhr eigentlich das Kalb von „Cheyenne“ präsentieren, die alle tiefenentspannt im Gehege vor sich hingähnten, als im Graben „Ribanna“ den jüngsten Bisonnachwuchs auf die Welt brachte. Viele anwesende Kinder bekamen dann gleich von ihren Müttern Biologienachhilfe und als diese mit der Frage quängelten, wann denn das Kälbchen endlich auf die Beine käme, den dezenten Hinweis, dass es bei ihnen selbst viel länger gedauert hätte. Spannend war, wie liebevoll „Ribanna“ sich um das Neugeborene kümmerte und mit ihrer rauhen Zunge sauber leckte und dabei gleichzeitig auch massierte. Dennoch dauerte es, trotz freundlichen Stupsern mit Hörnern und Nase des Muttertieres fast anderthalb Stunden bis das Jungtier, zwar noch wackelig, auf den Beinen stand. Vater „Rih“ blieb völlig unberührt und auch das Kalb von „Cheyenne“ hielt einen Mittagsschlaf. „Ribanna“ ist 1999 im Kölner Zoo geboren und brachte heute ihr 13. Kalb zur Welt.

Der Kölner Zoo schreibt, dass die Jungtiere bereits am Ende der ersten Woche auch Futter wie Heu, Möhren, Kraftfutter und Rinde und junge Blätter von Bäumen fressen. Das Verbreitungsgebiet der Bisons reicht von den trockenen Steppen Nordmexikos, über den mittleren Westen der USA bis nach Alaska. Dabei können die Tiere extreme Temperaturschwankungen von Hitze im Sommer bis -40 Grad Celsius im Winter vertragen. Die Bisons sind nur knapp der Ausrottung entgangen. 1867 lebten rund 15 Millionen Tiere, die von Jägern und Indianern gejagt wurden. Allerdings nur so viele, wie man zum Leben brauchte. Mit den Eisenbahnen wurde es zum Volkssport Bisons abzuschießen. Ende der 1880er Jahre lebten nur noch rund 500-1.000 Tiere, unter anderem weil man so den indigenen Ureinwohnern die Lebensgrundlage entziehen wollte. 1872 hatte man den Yellowstone Nationalpark gegründet, wo 200 Tiere damals überlebten. Heute gibt es in Amerika rund 15.000 wild lebende Bisons und insgesamt 530.000 Tiere, vor allem in Farmen.

Am kommenden Dienstag: Tag der Artenvielfalt

Am 21. Mai veranstaltet der Kölner Zoo einen Tag der Artenvielfalt mit vielen Infoständen, einer bunten Rallye und Bastelaktionen für Kinder. Am Tigergehege gibt es auch zu Infos aus dem Nationalpark Eifel zum Thema Wildkatzen. Um 11 und 14 Uhr gibt es in der Regenwald Ausstellungshalle ein Theaterstück der Produktion „Comic-on“ mit dem Titel „Die Wetter-Retter!?“. Thema sind der Klimaschutz und wie jeder einzelne dazu beitragen kann Artenvielfalt und Klima zu verbessern und zu erhalten.

Autor: Andi Goral
Foto: „Ribanna“ leckt ihr frisch geborenes Kalb noch sauber, dass die ersten Schritte tut. Davor liegt das am 2. Mai von „Cheyenne“ geborene Kalb