2012 will man wieder in den schwarzen Zahlen sein
Die Koelnmesse schaffte im Jahr 2008 einen Umsatz von 191,7 Millionen Euro. Der eingeplante Bilanzverlust wird mit 11,4 Millionen Euro angegeben. 2012 so verspricht es der aktuelle Chef der Kölnmesse Gerald Böse, will man wieder schwarze Zahlen schreiben. Erreichen will man das durch Einsparungen im Millionenbereich. Böse führt Schwierigkeiten dieses Ziel zu erreichen vor allem auf das aktuelle Konjunkturklima zurück. Allerdings gab die Research Abteilung der Deutschen Bank schon im April 2007 eine Mitteilung heraus, die noch lange vor der aktuellen und damals nicht so prognostizierbaren Krise seit Herbst 2008, schon klare Worte spricht: „Alles in allem sind wir für das Messewesen in Deutschland im Vergleich zu den letzten fünf Jahren verhalten optimistisch. Wir rechnen bis 2015 mit einem durchschnittlichen Umsatzanstieg um nominal knapp 1% pro Jahr. Preisbereinigt dürfte der Umsatz allerdings nur stagnieren und unter der Zunahme des BIP liegen.“

Böse nennt die Mietzahlungen, ein „Kölner Phänomen“ und verdeutlicht, das für die Infrastrukturmaßnahmen, wie etwa der Bau der Messehallen andernorts die Kommunen und Länder bezahlt haben und diese Kosten nicht die Bilanzen der Messegesellschaften belasten. Auf dieses Thema ging der Kölner Oberbürgermeister als Aufsichtsratsvorsitzender nicht ein, verteidigte aber vehement die Entscheidung für die Neuaufstellung der Kölnmesse und den Bau der Nordhallen. Böse sieht dagegen auch Fehler in der strategischen Ausrichtung rein auf Wachstum. Das will er jetzt ändern und die Struktur der Messe an die Erfordernisse des Marktes und der gesunkenen Geschäftsvolumina anpassen. Allerdings hatte die Messe in 2008 noch Neueinstellungen vorgenommen. Böse beteuert dass es keine Kündigungen geben werde: „Es ist aber unsere erklärte Absicht, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Wir wollen stattdessen vor allem den Wegfall von Planstellen, normale Fluktuation und Ruhestand nutzen.“ Böse appelliert aber auch an die Regierung in Berlin etwas für das deutsche Messewesen zu tun.

Der Ausblick
2009 bezeichnet die Kölnmesse als das „veranstaltungsreichste Jahr in der 85-jährigen Geschichte“. 77 Messen und Ausstellungen richtet man dann aus, darunter gibt es 10 Premieren in Köln. Für den Koelnmesse-Konzern erwartetet Böse für 2009 einen Umsatz von 248 Millionen Euro. Das Jahresergebnis wird wie geplant negativ sein, davon geht Böse aus und meldet an, dass all diese Vorhersagen aufgrund der Wirtschaftskrise nicht seriös seien.

[ag; Foto: koelnmesse]