100.321.827 Euro standen Köln aus dem Konjunkturprogramm II zur Verfügung. Bis zur Abrechnungsfrist hat die Stadt 100.022.260,15 Euro abgerufen. Das entspricht über 80 Prozent. Knapp 300.000 Euro wurden nicht genutzt. Dadurch sei jedoch keine ursprünglich geplante Maßnahme verloren gegangen, betonte gestern Stadtdirektor Guido Kahlen. Vielmehr sei es bei den geplanten Projekten zu Einsparungen gekommen. Insgesamt investierte die Stadt in 224 verschiedene Projekte.

72,5 Millionen Euro für Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen
Dabei entfielen über 72,5 Millionen Euro in 140 Bildungsprojekte. So wurden 29 Schulen und fünf Kindertagesstätten sowie Jugendeinrichtungen energetisch saniert. Darüber hinaus wurden Sportanlagen und Spielplätze modernisiert. In einigen Kitas wurden auch die Küchen und Außengelände erneut. Für die Kita Venloer Wall wurde ein Kleinbus angeschafft, der die Roma-Kinder von den Flüchtlingswohnheimen abholt und zurückbringt, da einige Eltern nicht in der Lage sind, sich selbst um den Transport zu kümmern. Zudem wurde etwa die neue Skateranlage am Rhein und das Sportinternat gebaut. Für über 1,7 Millionen Euro ließ die Stadt an der Ursulinenschule einen Neubau errichten. Zudem wurden 26 Schulen mit einer modernen IT-Gebäudeverkabelung ausgestattet, die die Anbindung an Breitband-Internetzugänge ermöglicht.

27, 4 Millionen Euro für Straßen, Museen und Bürgerhäuser
Weitere gut 27,4 Millionen Euro wurden in die Infrastruktur investiert. Realisiert wurden dabei neben Verkehrsprojekten auch Baumaßnahmen in Museen und Bürgerhäusern. Für rund 5,4 Millionen Euro erhielten etwa die Boltensternstraße und das Konrad-Adenauer-Ufer einen Lärm mindernden Straßenbelag. Mit 3,68 Millionen Euro wurden die 13 Bürgerhäuser saniert, insbesondere wurde hier die Barrierefreiheit und der Energieverbrauch der Häuser verbessert. So erhielt etwa die Alte Feuerwache einen neuen Aufzug im Südtrakt sowie ein neuen behindertengerechtes WC im Neubau.

Mit rund 2,7 Millionen Euro wurde die Sozialhaus-Siedlung Kottenforststraße in Köln-Zollstock umgebaut. Die Wohnungen erhielten neue Bäder, neue Heizungsanlagen, neue Fenster und neue Dächer sowie Balkone. Nach den Umbaumaßnahmen will die Stadt nun die Siedlung in ein reguläres Mietverhältnis überführen. Für etwa 2,2 Millionen Euro ließ die Stadt Köln in den städtischen Museen die Barrierefreiheit verbessern – etwa durch eine Sanierung der Aufzüge im Museum Ludwig und im Wallraf. Für das Kölnische Stadtmuseum wurde ein akustisches uns visuelles Führungssystem für Hörgeschädigte angeschafft.

87 Prozent der Gelder flossen in die Region
Die Mittel aus dem Konjunkturprogramm stammen zu 75 Prozent aus dem Bund und zu 12,5 Prozent von Land und Stadt. Dabei wurde der städtische Anteil zunächst vom Land vorfinanziert und wird nun 2012 bis 2014 zwischen Köln und NRW verrechnet. Die Gelder sollten vor allem die lokale Wirtschaft fördern. Die Stadt hat daher vor allem Unternehmen aus Köln und der Region engagiert. 61 Prozent der Aufträge wurden an Kölner Unternehmen vergeben, weitere knapp 27 Prozent an Unternehmen aus dem Regierungsbezirk. Insgesamt liegt der Umsatz dieser Untenehmen dabei bei rund 87 Millionen Euro. Die restlichen Aufträge wurden an Unternehmen aus NRW (10 Prozent) und Deutschland (2 Prozent) vergeben.

[cs]