Berlin | Gesundheitsexperten und Opposition haben vor erheblichen Kostensteigerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung gewarnt.

Die aktuelle Forderung der Regierung, die Beitragssätze zu senken, seien deshalb „völlig unrealistisch“, erklärte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Maria Klein-Schmeink der „Bild“ (Montag). „Wenn die Ausgaben weiter anziehen wie bisher und man die Reformkosten einrechnet, ergeben sich Beitragssatzsteigerung von bis zu 50 Euro pro Monat“, sagte Klein-Schmeink.

Als „falsch“ bezeichnete auch Gesundheitsexperte Jürgen Wasem die Regierungsforderung. „Die Krankenkassen dürfen ihre Beiträge jetzt nicht verpulvern“, sagte Wasem der „Bild“. Er gehe davon aus, dass die Beitragssätze allein 2016 um 0,3 Prozentpunkte (max.

12,40 Euro/Monat) steigen müssen. Im vergangenen Jahr waren die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung um 10,88 Milliarden Euro gestiegen. Nach Berechnungen der Krankenkassen, die „Bild“ vorliegen, sollen die Gesundheitsreformen der Regierung mittelfristig zusätzlich drei Milliarden Euro kosten.

Autor: dts