Symbolbild Köln | Foto: Eppinger

Köln Diese Stadt steht zumindest für Touristen für Karneval, Brauhäuser und für ein entspanntes Leben am großen Fluss. Dass es auch anders geht, zeigen 13 Krimiautoren in ihrer jetzt im Dirk-Laker-Verlag (15 Euro) erschienenen Anthologie “Kölner morden anders”. Da kommt die kriminelle Seite der Menschen am Rhein in all ihren Facetten zum Vorschein.

So brechen alte Wunden auf, als die Nichte eines Brauhausbesitzers nach 30 Jahren zurück in ihr Veedel kehrt und dort ein blutiges Familiengeheimnis lüftet. Lange wurde die Metzgersgattin aus Nippes vermisst, doch nur die Heimkehrerin weiß, dass deren Leben in einer kölschen Spezialität geendet ist.

Wenn die Ehefrau zur Mörderin wird

In den unterhaltsamen, aber auch oft etwas skurrilen Kurzkrimis geht es auch dem einen oder anderen nervigen Ehemann an den Kragen. So, wenn aus “Bauer sucht Frau” im Laufe der Jahre eine höllische Ehe wurde. Und wer versucht, den FC-liebenden kölschen Musikstar auf den jecken Bühnen zu geben, obwohl er eigentlich Gladbach-Fan ist, der sollte sich vor massiven 4711-Flaschen in Acht nehmen.

Natürlich darf auch der kölsche Klüngel im mörderischen Köln nicht fehlen. Das gilt auch für den lukrativ gelegenen Schrottplatz, der zur teuren Wohngegend für Besserverdienende werden soll. Da nimmt der Spekulant auch das eine oder andere Opfer in Kauf. Selbst bei den Fans von Kultur und Kunst kann eine über eine Dating-Plattform herbei geführte Beziehung tödlich enden, wenn das Verständnis für die Werke an der Wand unterschiedlich ausfällt. Hier überführt eine Stadtbahnlinie die Mörderin.

“Kölner morden anders” ist ein kurzweiliges wie vielseitiges Lesevergnügen mit bekannten Autorinnen wie Edith Niedieck, bei der eine Klassikliebhaberin beim laut dröhnenden Schlager ihres Partners zu Mörderin wird. Die Kurzkrimis sind humorvoll, typisch kölsch und oft ziemlich schräg, was sie aber durchaus lesenswert macht. Weitere Autoren der Anthologie sind: Heinrich Beindorf, Monika Deutsch, Marcus Dinah, Jacky Jackson, Gabriele Nakhosteen, Anja Puhane, Ingrid Reidel, Regina Schleheck, Spunk Seipel, Christiane Waldvogel, Greta Welslau und Gisela Witte.