Köln | Vom 20. Bis zum 23. April findet in der XPost Köln die Kunstmesse „Discovery Art Fair Cologne“ statt. Kunstinteressierte können für eine kleine Eintrittsgebühr ein Ticket ergattern und Kunstwerke direkt vor Ort kaufen und mit nach Hause nehmen. Am Freitag gibt es sogar freien Eintritt für alle Kunstliebhaber:innen. Von Malerei, über Fotografie bis hin zu etwa Medienkunst ist bei der diesjährigen Kunstmesse in Köln alles dabei.
Kunstmesse mit internationalem Charakter
Auf knapp 4.000 Quadratmetern entfalten sich in diesem Jahr Künstler:innen aus verschiedenen Ländern. Besucher:innen können sich auf 110 Aussteller:innen aus insgesamt 16 Ländern freuen. Es gibt über tausende Kunstwerke zum Anschauen und Erwerben. Zeitlos soll es sein, das betonte heute Messedirektor Jörgen Golz. „Dieses Jahr präsentieren wir eine bunte Mischung aus Künstler:innen. Zeitgenössisch etablierte und junge Künstler:innen, die gerade frisch aus der Hochschule kommen,“ erklärte er. Die internationale Teilnehmerliste reiche von Albanien bis nach Südkorea, so Golz weiter. Doch auch das Rheinland sei gut vertreten. Allein aus dem Kölner Raum gäbe es 15 Künstler:innen, die ihre Werke ausstellen. Dem bekannten Kölner Künstler Thomas Baumgärtel, der als „Bananensprayer“ bekannt ist, widme die Messe zusammen mit der Galerie „Art-Limited“ anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums eine Sonderschau.
Report-K gewährt einen ersten Einblick in die Vielfalt der Kunstwerke auf der diesjährigen „Discovery Art Fair Cologne“.
Dennis Josef Meseg – „Absolvo te!“
Die Installation „Absolvo te!“ des Künstlers Dennis Josef Meseg spielt auf die katholische Kirche und ihren Umgang mit Tätern und Opfern an. Meseg beschreibt es als ein Thema, das nicht totgeschwiegen werden darf. Im Detailverweist die Installation auf die Jungen, die von ihren Eltern in die Kirche, in internate und katholische Freizeiteinrichtungen geschickt wurden, damit Priester sie vor dem Bösen beschützen können. Die Rolle des Priesters wird in der Installation jedoch nicht als gut dargestellt, sondern als böse. Es wird auf die Priester angespielt, die den Jungen unsägliche Dinge angetan haben. Meseg verweist diese in seiner Installation auf den Platz, den sie einnehmen sollten: Kniend vor ihren Missbrauchsopfern.
„Ich bin ein Künstler. Kein Krieger mit scharfer Waffe, kein Poet mit spitzer Feder, kein Politiker mit Macht. Aber ich liebe die Welt, in der wir leben, mit all ihren Facetten – Menschen, Tiere, Natur. Deshalb erschaffe ich meine Installationen nicht unter dem Gesichtspunkt, dass sie leicht verkäuflich seien, weil sie schön und harmlos sind, sondern weil sie eine bleibende, sozialkritische Aussage haben,“ so Meseg.
Galerie Felix Höller präsentiert Ramadhan Hamis
Die Galerie „Felix Höller“ aus Wien präsentiert auch in diesem Jahr einige Werke bekannter Künstler auf der Kunstmesse in Köln. Mitunter die Werke von Ramadhan Hamis. Hamis Kunstwerke sehen auf den ersten Blick aus wie gewöhnliche Fotografien. Auf den zweiten auch. Es sind jedoch keine Fotografien, sondern Malereien, bei denen Hamis mit Kohle auf Papier malte. Er geht mit seinen Werken auf aktuelle Themen ein. Eins der Themen beschreibt künstlerisch die Positionen von Frauen in Afrika. Der verhüllte Mund einer afrikanischen Frau auf einem der Gemälde soll die wenigen Rechte widerspiegeln, die Frauen in Afrika im Gegensatz zu Männern haben.
Thomas Baumgärtel als der „Bananensprayer“ aus Köln
Thomas Baumgärtel ist in Köln und auch international besser bekannt als der „Bananensprayer“. Dieses Jahr feiert er 40-jähriges Jubiläum. Seit 1983 markiert Baumgärtel weltweit Kunstorte mit einer Banane. Er erzählte heute, er habe schon über 4.000 Museen und Galerien mit seiner Banane gekennzeichnet. Besucher:innen haben dieses Jahr die Möglichkeit, eines seiner bekanntesten Kunstwerke zu begutachten – die Skulptur „Ruhender Verkehr“ von 1993. Es handelt sich hierbei um eine mit Bananenmotiven besprayte Interpretation der berühmten Plastik von Wolf Vostell. Die 1969 erschaffene Aktionsplastik steht seit 1989 auf dem Hohenzollernring in Köln. Vostell betonierte damals seinen fahrtüchtigen Opel ein. Er erschuf das Werk als Mahnmal für den eskalierenden Autoverkehr in der Kölner Innenstadt. „Das Thema ist aktueller denn je,“ so Baumgärtel. „Wie schön könnten unsere Innenstädte sein, wenn nicht jeder noch so kleine Platz zugeparkt würde.“
Anlässlich des Jubiläums können Besucher:innen drei neue Editionen von Baumgärtel betrachten – die Skulptur „Mini-Vostell“ und die beiden Papiereditionen „Ur-Banane“ und „Original-Banane 2023“.
Daten und Fakten
Der Eröffnungstag ist der 20. April. An diesem tag haben jedoch nur Medienvertreter und ausgewählte Besucher:innen Zutritt zur Messe. Vom 21. bis zum 23. April haben alle weiteren Kunstliebhaber:innen die Möglichkeit die Messe zu besuchen. Freitag und Samstag können Interessierte die Messe von 11 bis 20 Uhr besuchen, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Für ein Tagesticket inklusive Katalog müssen Besucher:innen 15 Euro zahlen, ohne Katalog sind es 10 Euro. Am Messe-Freitag haben alle Interessierten freien Eintritt.