Krefeld | [aktualisiert um 15.20 Uhr] Bei den Ermittlungen zur Ursache des spektakulären Großbrandes in Krefeld verdichten sich die Hinweise auf einen technischen Defekt. Nach jetzigem Ermittlungsstand gibt es keine Anhaltspunkte für eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung in der Lagerhalle für Düngemittel, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Nach Informationen der Stadt Krefeld werden die Lösch- und Bergungsarbeiten voraussichtlich noch bis zum späten Donnerstagnachmittag dauern. Die benachbarte Stadt Duisburg hob inzwischen die vorsorgliche Schließung der Schulen und Kindergärten wieder auf. Durch die Löscharbeiten war dichter Rauch von Krefeld aus über den Rhein nach Duisburg gezogen.

Nach Angaben der Polizei ist der Ausgangspunkt des Brandes für keinen Mitarbeiter zugänglich gewesen. In erster Linie habe sich dort Materialfördertechnik befunden. Da die Ermittler die mit Düngemittel bestückte Halle wegen Einsturzgefahr nicht betreten konnten, schickten sie eine Drohne in das abgebrannte Gebäude. Diese lieferte Fotos. Zudem wurden mehrere Mitarbeiter befragt.

Ergebnisse der Messwerte weiter unbedenklich

Mit vier Großräumgeräten werden zurzeit zwei Düngemittelhalden in der ausgebrannten Großhalle bearbeitet, um den glimmenden Stickstoffdünger komplett löschen zu können. Dafür müsse das Material auseinandergezogen und mit Wasser gekühlt werden.

Die Ergebnisse der aktuellen Messungen des Landesumweltamtes sind den Angaben zufolge weiterhin unbedenklich. Belästigungen durch Rauch und Geruchsstoffe seien jedoch weiterhin möglich. Bei dem verheerenden Brand waren am Dienstag etwa 20.000 Tonnen Dünger und 13.000 Tonnen Rohstoffe für die Düngemittelproduktion in Flammen aufgegangen.

Autor: Frank Bretschneider/dapd | Foto: Andreas Drabben