Köln | Der Gleichstellungsausschuss des Kölner Rates tagte gestern im Spanischen Bau. Vor der Sitzung trafen sich die Mitglieder des Ausschusses zu einer Solidaritäts-Mahnwache. Es sprachen Derya Karadag, Grüne und Sarah Niknamtavin, Fraktion die Linke. Die Menschen skandierten auf dem Theo-Burauen-Platz „Weg, Weg, weg Mullah muss weg“.
Die Parteien Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, DIE LINKE, FDP und Volt sendeten schon vor der Ausschusssitzung eine schriftlichen Solidaritätsadresse. Report-K berichtete:
Vor der Sitzung trafen sich unter anderem die Mitglieder des Ausschusses auf dem Theo-Burauen-Platz zu einer Mahnwache in der Öffentlichkeit. Es sprachen Derya Karadag und Sarah Niknamtavin.
„Im Iran ist es nicht normal mit offenen Haaren und geschminkt Fahrrad zu fahren als Frau.“
Karadag betonte die Notwendigkeit sich solidarisch mit den Menschen zu zeigen, die im Iran auf die Straße gehen. Die in Universitäten auf öffentlichen Straßen in allen Räumen ihren Widerstand zeigen und den Mullahs des Landes sagen die islamische Regierung muss weg. Karadag rief: „die Mullahs müssen weg.“ Es antwortete ihr ein vielstimmiger Chor auf der Kölner Mahnwache mit „Weg, Weg, weg Mullah muss weg“.
„Weg, Weg, weg Mullah muss weg“
skandierten die Menschen auf der Kundgebung am Theo-Burauen-Platz in der Kölner Innenstadt
„Im Iran ist es nicht normal mit offenen Haaren und geschminkt Fahrrad zu fahren als Frau“, sagte Karadag und mahnte damit an, dass auch in der Kommune nicht die Augen verschlossen werden dürften, vor dem was im Iran passiere. Karadag: „Dieses islamische Unrechtsregime unterdrückt nicht nur die Frauen, sondern ein ganzes Volk. Wir müssen endlich sagen, so kann es nicht weitergehen. Wir wollen die Freiheitsrechte überall, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Iran. Der grausame Mord Mahsa Amini war nur der Anfang.“ Karadag schloss ihre Rede mit „Frauen. Freiheit. Leben.“
Die Wut der Frauen
Sarah Niknamtavin, Fraktion die Linke und Mitglied im Gleichstellungsausschuss hat iranische Wurzeln. Ihre Rede beschäftigte sich mit der Wut der Frauen. Sie sei wütend, weil ihre Mitmenschen im Iran, die für grundlegende Menschenrechte kämpfen, in Ihren Bemühungen durch Hass und Gewalt gehindert werden.
Niknamtavin: „In mir existiert eine so unglaubliche Wut. Die Frauen im Iran haben mir gezeigt, wie wichtig und mächtig ihre Wut ist. Sie haben mir in einer Welt, in der Frauen diese Emotion als unattraktiv zugeschrieben wird, verdeutlicht, wie weibliche Wut ein ganzes Land sogar die Welt verändern kann. Auch wenn es die Geschichtsbücher es gerne verschweigen waren wütende Frauen oft die treibende Kraft hinter Revolutionen. Es waren hauptsächlich Frauen die nach Versailles marschierten und mit ihrem Ruf nach Brot die Französische Revolution initiierten. Es waren die Suffragetten, die das amerikanische Wahlrecht revolutionierten. Und auch Rosa Parks die durch ihre Weigerung einem Weißen ihren Sitzplatz zu überlassen war keine stille demütige Frau, sondern eine laute wütende Aktivistin.
„Keine Wirtschaft mehr mit den Mullahs.“
forderten die Teilnehmer:innen der Solidaritäts-Mahnwache lautstark.
Mit dieser Wut der iranischen Frauen habe die iranische Regierung nicht gerechnet und daher Angst gezielt verbreitet und eingesetzt, um die Frauen und ihre mittlerweile so zahlreichen Verbündeten klein zu halten. Um revolutionäre Stimmen schon im Keim zu ersticken, werde mit Angst und Gewalt Politik gemacht. Mit einer Kultur der Angst werde Stärke simuliert. Niknamtavin: „Was die iranische Regierung aber nicht verstanden hat, ist wie viel stärker Wut und Solidarität sein können. Wenn die Menschen zusammenstehen, nichts mehr zu verlieren haben und geeint sind in den Bemühungen ein Land zu verändern.“
„Frauen. Freiheit. Leben.“
riefen die Teilnehmer:innen der Kölner Mahnwache.