In palästinensischen Medien war von deutlich mehr Todesopfern die Rede. Die Deutsche Bundesregierung zweifelte an der Verhältnismäßigkeit des israelischen Einsatzes, Bundeskanzlerin Merke zeigte sich besorgt. Die internationale Flotte war mit 10.000 Tonnen Hilfsgütern auf dem Weg nach Palästina. Nach Darstellung der israelischen Armee waren gewaltbereite Aktivisten für den blutigen Vorfall verantwortlich. Die israelischen Soldaten seien von den Aktivisten an Bord angegriffen worden. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak äußerte Bedauern über die Opfer. Die Organisation "Free-Gaza" wiederum bestreitet, dass die Aktivisten das Blutbad ausgelöst haben. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nannte den Einsatz ein "Massaker" und verordnete dreitägige Trauer.

Netanjahu sagt nach Marine-Angriff Washington-Besuch ab
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den geplanten Besuch im Weißen Haus abgesagt. "Netanjahu hat beschlossen, seinen Aufenthalt in Kanada vorzeitig zu beenden und nach Israel zurückzukehren", hieß es in einer Presseerklärung. Der 60-jährige Ministerpräsident ist seit Freitag in Kanada um zu Gesprächen mit Regierungsvertretern zusammen zu kommen. Am Dienstag wollte sich Netanjahu mit US-Präsident Barack Obama treffen. Grund für die Absage ist der Angriff der israelischen Marine auf eine Hilfsflotte für den Gaza-Streifen.

[dts]