Das Foto zeigt den Markt am Autokino am heutigen 23. Dezember 2022.| Foto: Bopp

Köln | Für viele Kölner:innen, vor allem die mit dem nicht so dicken Geldbeutel, war es eine Schocknachricht kurz vor Weihnachten. Das Autokino Köln Porz und die dort betriebenen Märkte stünden vor dem Aus, weil das Verwaltungsgericht Köln eine Ordnungsverfügung der Stadt Köln zur Schließung der Märkte gerichtlich bestätigte. In 6 Tagen nach den ersten Berichten, auch von report-K, unterschrieben mehr als 10.000 Menschen eine Online-Petition für den Erhalt des Autokinos und der Märkte in Porz.

Das Auto.Kino in Köln-Porz. | Foto: Bopp

Die Petition ist hier zu finden: https://www.change.org/p/das-autokino-porz-darf-nicht-geschlossen-werden?utm_content=cl_sharecopy_35253518_de-DE%3A1&recruited_by_id=d79690e0-7f7a-11ed-842f-1796dec126de&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=psf_combo_share_initial&utm_term=psf_combo_share_initial

So berichtete report-K

Die Petition für das Autokino in Porz

Heute Mittag um 12.22 Uhr haben bereits 10.047 Menschen die Petition unterschrieben. Das ist sagenhaft. Viel interessanter sind aber die Stimmen die dort zu finden sind. Auch report-K erreichten zahlreiche Zuschriften nach der ersten Berichterstattung und auch Anrufe von Menschen die seit Jahren dort einkaufen gehen. Die schätzen vor allem auch den Nachhaltigkeitsaspekt des Marktes und seine soziale Funktion. Denn hier werden Lebensmittel verkauft, die in den inszenierten Showrooms der klassischen Supermärkte keine Chance haben. Weil sie nicht die perfekte Form haben oder eben nicht ästhetisch genug sind. Zudem ist die Art und Weise, wie die Händler dort verkaufen – mit Herzblut, Leib und vollem Körpereinsatz – „jetzt eine Kiste Tomaten…“ toll.

Die Petition fordert zudem von der Porzer Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller sich für den Erhalt der Märkte und des Porzer Autokinos einzusetzen.

Die Einfahrt zu den Trödelmärkten. | Foto: Bopp

Einige wenige Beispiel-Stimmen aus der vielstimmigen Petition:

So schreibt eine Christiane F: „Ich komme seit 15 Jahren regelmäßig auf die Trödel und wochenmärkte von dem autokino in Porz. Die Menschen die hier mit Herz und Seele verkaufen sind von der Existenz bedroht. Als ich am Samstag über den Markt gegangen bin, habe ich sehr viele Menschen weinen sehen, die nicht mehr wissen was sie tun sollen wenn der Wochenmarkt geschlossen wird.“

Ein Holger K. sieht andere Interessen dahinter: „Das sind doch fadenscheinige Gründe. Hier will die Stadt das Grundstück sicherlich anderweitig vergeben. Miese Masche!“

Andere fragten, wie es sein könne, dass der Stadtverwaltung von Köln der Umstand auffalle, dass dort laut Bebauungsplan kein Einzelhandel stattfinden dürfe.

Der Markt am 23. Dezember 2022. | Foto: Bopp

Report-K erreichten mehrere Kommentare. Unter anderem dieser von Peter G.:

Es ist unglaublich, mit welchem Hochmut die Bürokraten der Stadt Köln gedenken vorzugehen. Da werden Märkte/Trödelmärkte, die bereits seit Jahrzehnten existieren, zu einer Zeit blockiert beziehungsweise ihr Existenzrecht wird in Frage gestellt, wo eine Großzahl von Bürgern wegen der hohen Inflationsrate, steigender Mieten, immenser Energiekosten in einer Weise betroffen sind, dass sie nicht auf diese Einkaufsmöglichkeiten verzichten können.
Zu vermuten ist, dass ausgerechnet jetzt der Kölner Einzelhandel im Verbund mit ergebenen Bürokraten ( in Köln nichts Neues ), eine Chance wittert, seine Geschäfte auszuweiten. Warum ausgerechnet jetzt zu einem Zeitpunkt höchster wirtschaftlicher Not breiter Bevölkerungskreise, wo sich für die Bürokraten andere weit dringendere Betätigungsfelder auftun:
– neben dem Autokino seit nahezu 10 Jahren brachliegender Praktikerbaumarkt
( Schandfleck schlechthin )
– Kostenentwicklung Opernbau – Millionen und Abermillionen Fehlkalkulation !
   da sollten die Damen und Herren einmal ihre Rechner betätigen !
– Organisationsfehler bei der Obdachlosenhilfe und der Tafel
– Woelki und das Erzbistum Köln…………
Diese Liste ließe sich beliebig in mancher Hinsicht verlängern und sät Misstrauen und Unmut in der Bürgerschaft.
Bisher verhalten sich die oft notleidenden Bürger erstaunlich ruhig, aber die Maulwürfe der AfD sehen ihre Chancen aufziehen und dann:
Heulen und Zähneknirschen ( Ostdeutschland, Italien, Frankreich,Schweden … )
Leider wächst Unmut auch und besonders durch unreflektierten Bürokratismus,
der eines unserer Hauptprobleme in Deutschland ist und sein wird.“