Köln | Im Rahmen eines Festaktes an der Universität zu Köln wird am 3. Mai 2012 der Meister Eckhart Preis 2012 an den französischen Philosophen Michel Serres verliehen. Mit der Preisvergabe würdigt die Jury Michel Serres als einen Vermittler zwischen verschiedenen Denkwelten.

In seinen interdisziplinären Diskursen habe er die Rolle der Philosophie vor allem als Botschafterin herausgearbeitet. „Mit seinen Erkundungen der conditio humana des modernen Menschen an den Schnittstellen von Mathematik, Naturwissenschaften, Anthropologie, Mythologie und Philosophie hat Michel Serres unser Verständnis von Identität wesentlich bereichert“, heißt es in der Jury-Begründung. Die Laudatio hält Petra Gehring, Professorin für Theoretische Philosophie am Institut für Philosophie der Technischen Universität Darmstadt. Michel Serres wurde 1930 in Agen geboren. Stationen seines wissenschaftlichen Wirkens waren die Universität Clermont-Ferrand (als Assistent von Michel Foucault), Paris, São Paulo, Montréal und Buffalo sowie die Stanford University, an der er noch heute lehrt. 1990 wurde Michel Serres in die Académie française aufgenommen.

Der mit 50.000 Euro dotierte Meister Eckhart Preis wird seit 2001 im Turnus von zwei Jahren von der Identity Foundation vergeben. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in ihren Arbeiten existenzielle Fragen der persönlichen, sozialen und interkulturellen Identität aufgreifen und durch ihr Wirken einen breiten öffentlichen und internationalen Diskurs beleben. Seit 2007 wird der Preis gemeinsam mit der Universität zu Köln verliehen.

Autor: Cornelia Schlösser