Integrationsminister Guntram Schneider hat ein Internetportal vorgestellt, das eine Fülle von Daten zum Stand der Integration in Nordrhein-Westfalen biete, wie das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales mitteilte. „Die Zahlen zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund bereits in vielen Bereichen aufgeholt haben. Integration ist kein Wunschtraum, sie findet tagtäglich statt. Es wird aber auch deutlich, wo wir noch Defizite haben“, sagte der Minister in Düsseldorf zur Freischaltung des Portals, das unter integrationsmonitoring.nrw.de erreichbar ist. „Migration hält Nordrhein-Westfalen jung“, so Schneider weiter. So seien fast 27 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund jünger als 18 Jahre, aber nur 14 Prozent derjenigen ohne Migrationshintergrund. Ein Viertel der Menschen ohne Migrationhintergrund sei bereits im Rentenalter, aber nur 9 Prozent derjenigen mit Migrationhintergrund. In den Kitas führe das dazu, dass dort heute jedes vierte Kind (23 Prozent) in seiner Familie nicht die deutsche Sprache spreche, beschrieb Minister Schneider diesen Trend.


„Insbesondere im Bereich der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt – also dort, wo über Zukunftschancen, Einkommen und letztlich über gesellschaftliche Teilhabe und sozialen Status entschieden wird – zeigen die Zahlen sowohl Licht als auch Schatten“, betonte Schneider. So sei der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben, zwar leicht gesunken, aber immer noch hoch: im Jahr 2005 waren es noch 14,5 Prozent, im Jahr 2010 12,9 Prozent. Auf der anderen Seite sei auch bei ausländischen Schülern ein Trend zu höheren Bildungsabschlüssen erkennbar: Im Schuljahr 2005/2006 besuchten noch 45 Prozent der ausländischen Achtklässler  eine Hauptschule und 12 Prozent ein Gymnasium; im Schuljahr 2010/2011 waren es 37 Prozent, die eine Hauptschule und 14 Prozent, die ein Gymnasium besucht hätten.

Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt
Auch auf dem Arbeitsmarkt seien Verbesserungen zu beobachten: Die Erwerbslosenquote der Menschen mit Migrationshintergrund sei stark zurückgegangen, von 19 Prozent in 2005 auf 13 Prozent in 2010. 45 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund waren im Jahr 2010 Arbeiterinnen oder Arbeiter, ebenfalls 45 Prozent waren Angestellte. Im Jahr 2005 betrug das Verhältnis noch 51 zu 40 Prozent. Das Internetportal www.integrationsmonitoring.nrw.de enthalte Zahlen für die Jahre 2005 bis 2010, beispielsweise aus den Bereichen Demographie, Sprachkenntnisse, Bildung und Arbeitsmarkt. Es soll jährlich fortgeschrieben und kontinuierlich um weitere Indikatoren erweitert werden. Wo möglich, werde zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterschieden. Das bedeute, dass bei Menschen mit deutschem Pass berücksichtigt werden kann, ob sie eine Zuwanderungsgeschichte haben, also sie selbst oder ihre Eltern aus dem Ausland zugewandert sind. Das Integrationsportal führe eine Vielzahl von statistischen Quellen zusammen. Hauptquelle sei der jährliche Mikrozensus.

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