Köln | aktualisiert | Zwei Online-Medien eines Kölner Verlagshauses melden Vollzug: Köln werde als neuen Erzbischof einen Kölner bekommen. Der 57-jährige Rainer Maria Kardinal Woelki sei der Kandidat den Papst Franziskus auf dem wichtigen Stuhl des Kölner Erzbischofs wünsche. Offiziell, so die Medien, soll die Ernennung am Freitag sowohl in Rom, als auch in Köln bekannt gegeben werden. Derzeit ist Woelki Erzbischof in Berlin. Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region begrüßt die Wahl Woelkis und erhofft sich neue Impulse im Bereich der ökumenischen Zusammenarbeit.

Woelki wurde 1956 in Köln geboren und erhielt seine Weihe zum Priester 1985 in Köln. Unter Kardinal Meissner war er Kaplan und Sekretär. Als Direktor leitete er das Collegium Albertinum in Bonn und wurde 1999 Kaplan Seiner Heiligkeit. 2003 wurde er zum Bischof geweiht war Titularbischof von Scampa und Weihbischof in Köln und dort für den Pastoralbezirk Nord zuständig. 2011 wurde Woelki zum Erzbischof von Berlin ernannt und 2012 in Rom zum Kardinal. Sein Wahlspruch lautet: „Nos sumus testes – Wir sind Zeugen (Apg 5,32)“ Woelki ist Mitglied der Kleruskongregation und im päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen.

Evangelischer Kirchenverband Köln: „Eine Zeit des neuen fruchtbaren Miteinanders“

Markus Zimmermann, stellvertretender Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, äußerte sich zu der Nachricht vom Mittwoch über den Vorschlag der Ernennung Kardinal Rainer Maria Woelkis zum Erzbischof von Köln folgendermaßen: „Ich beglückwünsche im Namen des Vorstandes Kardinal Woelki – und die Kölnerinnen und Kölner – zum Vorschlag seiner Ernennung (wie das die Medien vermeldet haben) zum neuen Erzbischof von Köln. Er ist Rheinländer, er passt in diese Stadt, in diese Region. Er weiß aus Erfahrung, dass sich die Menschen hier Offenheit und Toleranz wünschen, auch gegenüber anderen Konfessionen und Religionen. Als langjähriger Kölner Weihbischof wird er gewiss zahlreiche evangelisch-katholische Initiativen und Projekte kennen- und schätzen gelernt haben. Ich hoffe und wünsche, dass mit dem neuen Erzbischof von Köln, Rainer Maria Woelki, – auf der Ebene der Bistumsleitung – nun eine Zeit des neuen fruchtbaren Miteinanders beginnen und in der Kölner Diözese ein frischer Wind ökumenischer Zusammenarbeit wehen wird!“

Stadtsuperintendent Rolf Domning ist derzeit verreist und im Ausland.

Asch (Grüne NRW): Woelki kann neue Brücken bauen

Zur Ernennung von Rainer Maria Woelki als Nachfolger von Kardinal Meisner erklärt die Kölner Abgeordnete und Kirchenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Andrea Asch MdL:

„Es wäre der Stadt Köln und dem Erzbistum zu wünschen, dass Rainer Maria Woelki für eine neue Öffnung der Kirche sorgt. Die polarisierende Amtsführung seines Vorgängers hat zu einer Entfremdung geführt. Es liegt jetzt an ihm, die Gräben zu überbrücken und bestenfalls zu schließen. Um diese Botschaft authentisch vermitteln zu können, muss er sich in zentralen Punkten wie der Verhütung, der Haltung gegenüber Geschiedenen und Homosexuellen von seinem Ziehvater, Joachim Kardinal Meisner, emanzipieren. Mit seiner Hinwendung zu den Armen und zu Flüchtlingen kann Rainer Maria Woelki die neue Linie von Papst Franziskus im Erzbistum Köln mit Leben füllen. Für die Amtskirche kann Rainer Maria Woelkis Berufung ein Neustart sein. Im Sinne aller Gläubigen, die mit ihrer Kirche hadern, wäre das sehr zu begrüßen.“

Autor: Andi Goral, dd