Köln | Die sozialen Beziehungen von Kindern und Jugendlichen zu erfassen, stellt Psychologen vor große Herausforderungen. Ein Hilfsmittel sind sogenannte „projektive“ Bildtafeln mit verschiedenen sozialen Situationen, zu denen die Patienten eine Geschichte erzählen können. Die Psychologen können so Motive, Ängste und Sehnsüchte erfassen, über die oft nur indirekt gesprochen wird. Seit den 60er Jahren sind solche Tafeln im Einsatz. Inzwischen ist das Bildmaterial allerdings veraltet – Kleidung, Frisuren, Möbel, aber auch die Darstellung von Geschlechterrollen. 16 Studierende der Köln International School of Design (KISD) der Fachhochschule Köln haben nun neue Bildtafeln entworfen, die am Freitag, 24. Januar 2014, von 10.30 bis 12.30 Uhr in der Magistrale des Stadthauses Köln-Ost, Willy-Brandt-Platz 3, vorgestellt werden.

Für die erste Projektphase wurden die Themen „Essen mit den Eltern“, „Schulische Leistungs-situation“ und „Fußballspiel im Freien“ ausgewählt. Der Auftrag an die Design-Studentinnen und -Studenten: Bilder entwickeln, die Patienten in der Altersspanne von sechs bis zwölf Jahren ansprechen und deren Hauptpersonen sowohl als Junge als auch als Mädchen wahrgenommen werden können. Damit neutrale, positive und negative Gefühle in die Akteure der Geschichten
hinein „projiziert“ werden können, sollten Mimik und der Ausdruck der abgebildeten Personen offen gestaltet werden.

Da nur ein Studierender den Auftrag erhalten kann, alle 16 Bildtafeln zu gestalten, wurde eine dreiköpfige Jury eingesetzt. Diese hat die Entwürfe begutachtet und wird ihre Entscheidung während der Vorstellung im Stadthaus Köln-Ost bekannt gegeben.

Die Idee für die Überarbeitung der Bilder kam von dem Kinder- und Jugendlichentherapeuten Jochen Willerscheidt und Prof. Dr. Elisabeth Sticker, die gleichzeitig an der Universität zu Köln und der Universität Siegen lehrt.

Autor: ch | Foto: Fachhochschule Köln
Foto: Bildtafelentwurf von Lucia Cosma