Informationen über Schweine-Influenza (Mexiko-Grippe) der Stadt Köln Aktualisierte Fassung (Stand 29.4. 13:30 Uhr)
Der derzeitige Ausbruch der Schweinegrippe beim Menschen wird von einer neuen Virusvariante des bekannten Subtyps A/H1N1 ausgelöst. Derzeit ist allerdings unklar, wie leicht sich das Virus von Mensch zu Mensch ausbreitet. Bisher bereiten vor allem die erkrankten Menschen in Mexiko den Behörden Sorgen, da sich die Grippe vor allem auf junge, sonst gesunde Erwachsene ausbreitet, hieß es von der Weltgesundheitsbehörde WHO.

Die WHO wertet derzeit die Ergebnisse der aktuellen Grippefälle in Mexiko aus. Allerdings machte die Behörde klar, dass es sich bei dem Geschehen um einen Ernstfall für das öffentliche Gesundheitswesen handelt, und zwar international. Die WHO stuft die Gefährdung als Phase vier ein, was bedeutet, dass sich die Schweine-Influenza vermehrt von Mensch zu Mensch verbreitet.

Unter Menschen verbreitet sich das aktuelle Virus offenbar ähnlich wie eine normale Grippe, d.h. durch Niesen und Husten sowie engen Kontakt mit bereits infizierten Menschen. Die Hand spielt bei der Übertragung eine große Rolle.

Die rezeptpflichtigen Arzneimittel Oseltamivir (Tamiflu®) und Zanamivir (Relenza®) sind offenbar wirksam gegen diese Krankheitserreger. Alle Grippemedikamente sollten innerhalb der ersten 48 Stunden nach den ersten Symptomen genommen werden. Diese verschreibungspflichtigen Arzneimittel sollen nur nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden. b ein Impfstoff gegen diese Viren wirkt, wird derzeit von den zuständigen Stellen geprüft.

Was kann man tun? Vorsichtsmaßnahmen, wie auch bei einem grippalen Infekt, sind zu empfehlen: Beim Niesen Einmaltaschentücher verwenden und sofort entsorgen, häufiges Händewaschen, kein Händeschütteln oder Küssen. Ein Mund-Nasen-Schutz kann sinnvoll sein. Der sollte allerdings nur zusätzlich zu den anderen Maßnahmen verwendet werden.

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Behörden und der WHO kann sich niemand über Schweinefleisch und daraus verarbeiteten Produkten mit der Influenza anstecken. Zudem vernichten Temperaturen ab 70 Grad Celsius die bislang bekannten Erreger.

Die Stadt Köln nimmt diese Infektion ernst. Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung ist es durchaus möglich, dass eine solche Infektion auch Köln erreicht. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist von einem Fall in Köln nichts bekannt. as Kölner Gesundheitsamt hat für solche Fälle einen Influenza-Pandemieplan entwickelt. Somit verfügt die Stadt Köln über ein Instrument, mit dem gegen die Ausbreitung solcher Infektionskrankheiten vorgegangen werden kann.

In Köln: Für besorgte Bürger stehen für Rückfragen die städtischen Telefonnummern (0221) 221-24728 oder 221-24648 zur Verfügung, in dieser Woche wegen des Feiertags nur von Montag bis Donnerstag in der Zeit zwischen 8 Uhr und 18 Uhr.

Das Bundesgesundheitsministerium hat eine Hotline unter der Telefonnummer 01805-99 6619 eingerichtet. Sie ist von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 18 Uhr, am Freitag von 8 bis 12 Uhr erreichbar.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert unter der Telefonnummer 030-187 544 161 über den aktuellen Stand der Schweine-Influenza. Diese Hotline ist von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 18 Uhr besetzt.

Die Hotline der Landesregierung NRW ist werktags von acht bis 18 Uhr unter 0180-3 100 210 (9ct/Min., abweichende Tarife aus dem Handynetz) erreichbar.


Aktualisiert um 17:45 Uhr >
"Nordrhein-Westfalen ist gut aufgestellt"
„Nordrhein-Westfalen ist auf die ‚Schweine-Grippe’ gut vorbereitet“, sagte heute der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Des Weiteren hat die Landesregierung veranlasst, dass in jedem direkt aus Mexiko und aus den USA kommenden Flugzeug ein Arzt in die Maschine geht und nach möglichen Verdachtsfällen auf Schweinegrippe sieht und den Passagieren für Fragen und Beratung zur Verfügung steht. Der Flughafen Düsseldorf  ist der einzige in Nordrhein-Westfalen, an dem Direktflüge aus Mexiko landen. Bei allen aktuellen Verdachtsfällen – egal ob am Flughafen, bei einem niedergelassenen Arzt oder im Krankenhaus – werde unmittelbar das örtliche Gesundheitsamt eingeschaltet, das sich um medizinische Klärung der Infektion und die Ermittlung von Kontaktpersonen kümmere. Informationen zum Schutz vor Infektionskrankheiten erhalten Bürger in dem Flyer „Hygiene im Alltag. Influenza im Keim ersticken“.
 
Sollte es im schlimmsten Fall zu einer Grippe-Pandemie kommen, sei Nordrhein-Westfalen gut aufgestellt, betonte Laumann. Seit Juni 2006 gibt es einen Pandemie-Plan. Der enthält Handlungsanweisungen im Falle einer Pandemie auf Landesebene und berücksichtigt unter anderem den Personaleinsatz, die Krankenversorgung und das Zusammenspiel von Praxen und Krankenhäusern. „Wir haben zusätzlich für 67 Millionen Euro zirka 6,35 Millionen Therapieeinheiten an antiviralen Medikamenten gekauft, die im Falle einer Pandemie jedem Erkrankten zur Verfügung stehen“, betonte Laumann. Nordrhein-Westfalen habe damit die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation eins zu eins umgesetzt. „Die Arzneimittel sind ausreichend für die theoretisch angenommene Erkrankungsrate der WHO bei einer Pandemie von zirka 30 Prozent der Bevölkerung. Damit werden jedem potenziell Erkrankten die antiviralen Arzneien zur Verfügung stehen“ erklärte der Minister.

[ag; Foto: Sigrid Roßmann/www.pixelio.de]