Unterstützung für Alleinerziehende im Berufsförderungswerk Michaelshoven
Wie entdecken junge alleinerziehende Mütter, was sie beruflich können und wollen? Wie finden sie einen Einstieg ins Berufsleben, wenn ihre (Aus)Bildungsbiographie durch die Geburt ihres Kindes unterbrochen wurde? Diese Fragen brauchen Antworten.Perspektiven für Frauen in einer solchen oder ähnlichen Situation will das Berufsförderungswerk der Diakonie Michaelshoven bieten. Alleinerziehende, erwerbslose Mütter unter 25 Jahren können sich hier nicht nur beruflich orientieren, sondern auch qualifizieren. Sozialpädagogen unterstützen sie bei der Stabilisierung ihrer persönlichen Situation, so dass ihnen eine Erwerbstätigkeit möglich wird. Zurzeit nehmen ca. 30 Frauen an der Maßnahme teil, sie wird im Auftrag der ARGE durchgeführt.
 
Bewerbertrainings durchführen
„Die Teilnehmerinnen benötigen Unterstützung bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven“, erklärt Gabriele Kloppenburg, Leiterin des Projektes. „Teilweise haben sie keinen Schulabschluss oder sind eingebunden in schwierige familiäre Verhältnisse. Sozial- und bildungsbenachteiligende Faktoren machen es nicht einfacher für sie. Aber sie wollen etwas verändern, darum sind sie hier.“
Die Frauen treffen sich dort täglich, in der Woche insgesamt 18 Stunden. Ihre Kinder werden in dieser Zeit von der Diakonie betreut, so können die Mütter ungestört und konzentriert arbeiten.Jede junge Mutter arbeitet an ihrem individuellen Qualifizierungsprogramm. Abgestimmt auf ihre persönlichen Voraussetzungen lernen sie Deutsch, Mathematik, Englisch oder EDV, trainieren alltagsrelevante und soziale Kompetenzen und nehmen am Bewerbungstraining teil. Der Effekt daraus ist klar: „Seit ich an dieser Maßnahme teilnehme, habe ich einen geregelten Tagesablauf und soziale Kontakte, mein Sohn (2 Jahre alt) spielt mit anderen Kindern. Ich wünsche mir einen erfolgreichen Weg ins Berufsleben durch die Teilnahme an einer Ausbildung“, erläutert Anja S.*.  

Programm dauert sechs Monate
Nach der Lernphase vermittelt das Berufsförderungswerk deshalb betriebliche Praktika. Hier können die jungen Frauen ihre Berufswahlentscheidung und die Vereinbarkeit mit ihren persönlichen Fähigkeiten und Vorstellungen überprüfen. Möglich ist ebenso die Vermittlung in eine Ausbildung oder in ein Arbeitsverhältnis. Manche Mütter holen auch zunächst ihren Schulabschluss nach. Tina W.* ist optimistisch: „Ich finde, dass man in diesem Projekt verschiedene Möglichkeiten hat, mit Kind ins Berufsleben einzusteigen. Die Pädagoginnen helfen uns, bei der Orientierung ein für mich passendes Berufsbild zu finden und beim Schreiben von Bewerbungen.“  Das Programm dauert in der Regel sechs Monate.
* Namen wurden geändert

[nh]